Wülfrath Kämmerer will Bürgermeister werden

Wülfrath · . Der Erste Beigeordnete und Kämmerer Rainer Ritsche geht als unabhängiger Kandidat in die Bürgermeisterwahl. Das hat der 54-Jährige bekanntgegeben. „Die Entscheidung der Bürgermeisterin, nicht erneut zur Wahl anzutreten, bedaure ich persönlich sehr.

 Rainer Ritsche sammelt nun Unterschriften von Bürgern, die seine Kandidatur für das Wülfrather Bürgermeisteramt unterstützen möchten.

Rainer Ritsche sammelt nun Unterschriften von Bürgern, die seine Kandidatur für das Wülfrather Bürgermeisteramt unterstützen möchten.

Foto: Bildrechte Rainer Ritsche

Ihre Entscheidung hat mich bewogen, nun die erforderlichen Unterstützungsunterschriften zu sammeln“, so Rainer Ritsche. Als langjähriger allgemeiner Vertreter für die Leitung der Verwaltungsgeschäfte habe er zusammen mit Claudia Panke bereits in der Vergangenheit wichtige Entscheidungen eng miteinander abgestimmt, so dass er sich für den Fall einer entsprechenden Wahlentscheidung gut für die Übernahme dieses Amtes vorbereitet sehe.

Bürgermeisterin Claudia Panke wird durch die Kandidatur von Kämmerer Rainer Ritsche die Funktion der Wahlleiterin übernehmen. „Schon allein aus diesem Grund bin ich zur Neutralität verpflichtet“, so Panke, die sich allerdings über die Entwicklung freut. „Ich habe ganz bewusst bereits am 14. November vergangenen Jahres geäußert, dass ich nicht mehr zur Wahl antreten werde. Mit diesem Vorgehen habe ich gehofft, dass sich andere Personen inspiriert fühlen, ihren Hut in den Ring zu werfen. Dieser Plan scheint aufzugehen.“ Für Claudia Panke wird die Kommunalwahl spannend werden. „Die Bürger haben definitiv eine echte Wahl, auch wenn bisher nur Benjamin Hann als richtiger Bürgermeisterkandidat gemeldet ist. Alle anderen Herren haben bisher nur ihre Absicht erklärt“, sagt die Bürgermeisterin.

„Überraschend kommt das nicht, davon ist immer wieder gemunkelt worden“, sagt der designierte Bürgermeisterkandidat der CDU, Andreas Seidler. Für die Wähler sei eine breite Auswahl von Kandidaten immer positiv. „Es ist ein gutes Zeichen, wenn es in der Demokratie eine große Auswahl an Kandidaten für die Wähler gibt“, meint auch Stephan Mrstik, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Inhaltlich müsse Rainer Ritsche seine Ziele mitteilen. „Wir arbeiten mit ihm als Kämmerer sehr gut zusammen.“

SPD und WG versprechen
Rainer Ritsche Unterstützung

„Der SPD-Vorstand und die SPD-Fraktion begrüßen die Bürgermeister-Kandidatur des Ersten Beigeordneten Rainer Ritsche.“ Das ist das Fazit einer gemeinsamen Stellungsnahme von Manfred Hoffmann, Fraktionsvorsitzender der SPD, und Wolfgang Preuß, SPD-Ortsvereinsvorsitzender. Die zukünftigen Herausforderungen für die Stadt Wülfrath bräuchten einen Verwaltungsfachmann mit Führungsanspruch für die vielfältigen Aufgaben der Verwaltung, wie aber auch einen Bürgermeister, der die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an eine bürgernahe und bürgerfreundliche Verwaltung erspürt und erfüllen könne.

„Rainer Ritsche bringt als unabhängiger und parteiloser Kandidat diese Eigenschaften mit. Seine freundliche und Menschen zugewandte Art wie aber auch seine Fachkompetenz, die er in seiner bisherigen Aufgabe als Kämmerer dieser Stadt unter Beweis gestellt hat, machen ihn zu einem guten Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters.“ Die SPD Wülfrath unterstütze deshalb die Kandidatur von Rainer Ritsche und werde auf einen eigenen Kandidaten verzichten.

„Wir freuen uns über die Bereitschaft von Rainer Ritsche, für das Amt des Bürgermeisters zur Verfügung zu stehen“, so Wolfgang Peetz, Fraktionsvorsitzender der Wülfrather Gruppe. Damit hätten die Wähler nun eine klare Alternative. „Auf der einen Seite mit Andreas Seidler einen Parteisoldaten, der das große Ziel hat, dass die CDU alle Wahlkreise gewinnt und der sich mit dem Bürgermeisterposten einen Kindheitstraum erfüllen möchte. Auf der anderen Seite steht mit Rainer Ritsche ein Kandidat, der die Verwaltung seit Jahren kennt und mit allen Parteien im Rat gut zusammenarbeitet.“ Nicht ohne Grund sei er zweimal ohne Gegenstimme zum Kämmerer gewählt worden. Man müsse nicht immer einer Meinung sein, aber seine „ruhige und sachliche Art tut allen gut“, sagt Wolfgang Peetz.

Die Wahl von Rainer Ritsche wäre aus Sicht der Wülfrather Gruppe eine geordnete Übergabe des Staffelstabs von Claudia Panke an ihren langjährigen Vertreter und ein Zeichen von Kontinuität in schwierigen Zeiten. „Bei dem Erdrutsch, den unsere Finanzen zur Zeit erleben und bei dem, was noch auf uns zu kommt, wäre Rainer Ritsche mit seiner ruhigen Hand genau der richtige Bürgermeister für Wülfrath“ meint Wolfgang Peetz. „Wir sichern ihm schon jetzt unsere Unterstützung zu.“

Mit Rainer Ritsche wird auch Benjamin Hann als parteiloser Kandidat ins Rennen um das Bürgermeisteramt gehen. „Ich habe mich ganz bewusst für eine unabhängige Kandidatur entschieden, weil ich dies als Chance für die Wülfrather Bürger sehe“, so Hann, der das Erreichen seines Ziels jetzt ein Stück weit schwieriger einschätzt. „Es wird aber auch spannender und ich freue mich auf die Herausforderung“, so Benjamin Hann. Die Kandidatur Ritsches kam für ihn nicht überraschend. „Schon im Vorfeld hat man den Namen Rainer Ritsche immer wieder in Zusammenhang mit einer Kandidatur gehört“, erinnert sich Benjamin Hann, der um die Stärken seines künftigen Konkurrenten weiß. „Niemand kennt die Situation um den städtischen Haushalt so gut wie er. Das macht es nicht leichter.“ Um sich zu positionieren, plant Benjamin Hann künftig das direkte Gespräch mit den Bürgern, um deren Wünsche und Anregungen zu erfassen. Zudem soll im kommenden Monat eine Homepage veröffentlicht werden, die den Wülfrather und seine Person genauer vorstellt.

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