Spaziergänger ertappt den Täter in der Nähe des Hardenberger Schlosses am Bahndamm – dieser flüchtet im Schutz der Dunkelheit durch den Wald Junger Mann versucht, Gleise durch Baumfällung zu blockieren

Neviges. · Spaziergänger ertappt den Täter in der Nähe des Hardenberger schlosses am Bahndamm - dieser flüchtet im Schutz der Dunkelheit durch den Wald.

 Trotz Einsatzes eines Polizeihubschraubers konnte der Täter im Wald zwischen Neviges und Tönisheide nicht aufgespürt werden.

Trotz Einsatzes eines Polizeihubschraubers konnte der Täter im Wald zwischen Neviges und Tönisheide nicht aufgespürt werden.

Foto: Polizei Kreis Mettmann

Dank eines aufmerksamen und vorbildlich handelnden Zeugen konnte am Dienstagabend an den Gleisen der S 9 und des R 49 gerade noch ein lebensgefährlicher Irrsinn verhindert werden. Der 41-Jährige war gegen 20.20 Uhr mit seinem Hund am Schloss Hardenberg unterwegs, als er verdächtige Sägegeräusche aus Richtung des Parks mit dem Schlossteich hörte, der sich zwischen dem Herrenhaus und der Bahnstrecke befindet. Als der Spaziergänger daraufhin mit einer Taschenlampe die Böschung ableuchtete, erkannte er einen Mann, der versuchte, unmittelbar neben den Gleisen einen Baum mit circa 20 Zentimeter Stammdurchmesser zu fällen. Nach Zuruf des Zeugen flüchtete der Ertappte sofort über die Gleise in das westlich gelegene Waldstück in Richtung Tönisheide.

Der Zeuge informierte die Polizei, die umgehend die Fahndung nach dem Flüchtigen startete. Trotz des Einsatzes mehrerer Streifenwagenbesatzungen und eines Hubschraubers, konnte der Straftäter in dem großen Waldgebiet nicht aufgespürt werden.

Der Gesuchte wird als jünger als 30 Jahre, etwa 1,80 Meter groß und sportlich beschrieben. Er trug eine dunkle Hose und ein helles Kapuzen-Sweatshirt. Die Kapuze hatte er über den Kopf gezogen.

Der angesägte Baum drohte in
die Oberleitungen zu stürzen

Die Bahnpolizei und das Notfallmanagement der Deutschen Bahn AG wurden über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Der S-Bahn-Verkehr auf der Strecke zwischen Wuppertal und Essen musste für rund drei Stunden komplett ruhen. Auch die Feuerwehr Velbert wurde alarmiert, um den rundherum angesägten Gefahrenbaum zu beseitigen, fällte diesen aber nicht, da die Gefahr bestand, das er in die Oberleitungen fällt. Die Wehr übergab deshalb die Einsatzstelle gegen 22 Uhr nach Rücksprache an das Notfallmanagement der Bahn. Die erklärte gestern auf Nachfrage, dass sie den Baum dann selbst entfernt hat.

Die Velberter Polizei hat in Strafverfahren wegen einem versuchten „Gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr“ (§ 315 StGB) sowie weitere Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen eingeleitet. Bisher liegen ihr aber noch keine konkreten Hinweise zur Identität, dem Motiv, Herkunft und Verbleib des flüchtigen Täters vor. Maßnahmen zur Spurensicherung wurden veranlasst.

Sachdienliche Hinweise zur Identifizierung des Täters nimmt die Polizeiwache unter Telefon 02051/ 946 61 10 jederzeit entgegen.

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