Velbert : Investor baut das Forum um
Velbert. „Das ist ein besonders glücklicher Tag, wir haben es geschafft, die Öffentlichkeit mitzunehmen“, strahlte Bürgermeister Dirk Lukrafka. Zuvor hatte er am gestrigen Dienstag zusammen mit Linda Frenzel, der Chefin der Kultur- und Veranstaltungsbetriebe Velbert (KVBV), und Bernard Jean, dem Geschäftsführer des Unternehmens Vinci Facilities Solutions die Verträge zur Zukunft des Forum Niederberg unterzeichnet.
Das französische Unternehmen wird im Rahmen des Öffentlich-Privaten Partnerschaftsprojektes (ÖPP) in den kommenden 27 Jahren mit der Stadt Velbert zusammenarbeiten, um das neue Bürgerforum zu betreiben.
Die Erwachsenenbildung soll im Vordergrund stehen
Bereits 2014 gab es Überlegungen zur Zukunft des 1982 in Betrieb genommen Theaters mit Kulturzentrum, dessen Technik und inhaltliche Konzeption nicht mehr den geänderten Anforderungen entsprachen. „Wir wollen die Erwachsenenbildung in den Vordergrund stellen“, hob Lukrafka hervor. „Die Menschen lernen heute viel länger, die Bibliothek ist ein außerschulischer Lernort. Kultur und Bildung, das bringen wir zusammen.“ Die Leiterin der Velberter Stadtbücherei, Ulrike Motte, hat ein Konzept erarbeitet, das eine große Aufenthaltsqualität für junge Familien bietet, ein Teil wird als „Open Library“ täglich von 7 bis 22 Uhr geöffnet sein. „Jetzt kann ich allen Leuten erzählen, was für ein tolles Projekt es wird“, freut sich Linda Frenzel, die ihre Aufgabe darin sieht, die Bürger nicht aus dem Blick zu lassen.
Nun kann die KVBV-Geschäftsführerin verkünden, dass der Theatersaal mit neuer Technik erhalten bleibt, ebenso das markante Dach darüber. Architekt Christian Kohl sieht in dem Umbau die Chance, dass das Zusammenleben wieder durch die Nutzungen erweckt wird. Dabei möchte er mit großer Sorgfalt vorgehen und die vorhandenen Materialien wie Beton, Tuffstein und Titanzink im Außenbereich verwenden. „Wir wollen, dass nur mit kennendem Auge die Veränderungen zu sehen sind.“
Der Baumeister gibt zu bedenken, dass es bei der Errichtung des Forums die jetzige Nachbarschaft noch nicht gab. „Zum Europaplatz hin entsteht ein neuer Treppenturm neben dem Haupteingang, so dass die Stadtanbindung sichtbar wird. Die lichtdurchflutete Galerie bleibt erhalten.“
Das Gebäude zu erhalten, ist der größte ökologische Beitrag
In Sachen Klimaschutz bezeichnet Kohl die Entscheidung, das Gebäude zu erhalten, als den größten ökologischen Beitrag. „In den nächsten zwei Jahren steht harte Arbeit an.“ Beigeordneter Jörg Ostermann präzisiert den Zeitplan: „Im Februar 2023 können wir das Gebäude beziehen, dann läuft aber nicht gleich ,Aida’ über die Bühne“. Sein Dank geht unter anderem ans Städtebauministerium. „Das ist das erste ÖPP-Projekt aus Städtebaufördermitteln.“