Velbert In Rumänien geht es den Menschen durch Corona noch schlechter

Neviges · Nevigeserin Monika Schlinghoff wird wieder durch den Velberter Spediteur Christian Köppen bei der Spendenaktion unterstützt.

 Monika Schlinghoff bittet darum, dass die Spenden für Rumänien in stabilen Kartons oder Beuteln verpackt werden, so wie im Jahr 2020.

Monika Schlinghoff bittet darum, dass die Spenden für Rumänien in stabilen Kartons oder Beuteln verpackt werden, so wie im Jahr 2020.

Foto: Ulrich Bangert

„Angesichts der Flutkatastrophe vom Juli hatte ich zunächst ein schlechtes Gewissen, wieder um Spenden für die Rumänienhilfe zu bitten. Aber nachdem mir versichert wurde, dass für die Flutopfer jetzt nur noch Geld- und keine Sachspenden benötigt werden, nehme ich wieder Sachen an“, so Monika Schlinghoff, die seit 25 Jahren die Zweigstelle Neviges der Rumänienhilfe Oldenburg-Rastede der Caritas organisiert.

Außer Möbeln, die Transportvolumen wegnehmen, wird alles gebraucht. „Denen geht es so schlecht: Wegen Corona sind alle Suppenküchen und die Altentagesstätten geschlossen“, hat Monika Schlinghoff erfahren, die zweimal vor Ort war und die Not hautnah mitbekam. „Das hat mich geprägt. Grundnahrungsmittel sind teuer, die können viele Leute kaum bezahlen. Margarine, Mehl, Öl, haltbare Lebensmittel sind willkommen.“ Aber auch Babynahrung, Kleidung für Kleinkinder bis zu Erwachsenen werden benötigt, Spielzeug, dazu Hygieneartikel aller Art. „Von einer Arztpraxis bekam ich Desinfektionsmittel, das kann die Poliklinik in Satu Mare gut gebrauchen“, ist die Nevigeserin überzeugt, die 2019 wegen einer schweren Erkrankung die Aktion nicht durchführen konnte. Hinzu kam, dass die Lagerräume an der Donnenberger nicht mehr zur Verfügung standen. Als der Velberter Transportunternehmer Christian Köppen davon erfuhr, der zusammen mit seiner Frau immer für die Aktion spendete, bot er Monika Schlinghoff seine Hilfe an. Im vergangenen Jahr parkten die rumänischen Lastwagen auf seinem Betriebshof an der Röttgenstraße, wo die Spender ihre Sachen abgeben konnten. Der Andrang war riesig, es gab ein Verkehrschaos mit Stau bis auf die Autobahn.

In diesem Jahr wird es entspannter zugehen: Die Spender fahren zum Firmensitz von Köppen an der Industriestraße 50. „Dort steht ein Einweiser bereit, der die Spender auf den hinteren Parkplatz des Sportstadions leitet. Da ist Platz zum Warten, und die Sattelzüge können dort beladen werden“, beschreibt Christian Köppen die Planung für die Aktion, die mit den Kultur- und Veranstaltungsbetrieben Velbert abgesprochen ist. „Der Motorsport-Club Neviges-Tönisheide kommt uns auch entgegen und verzichtet an diesem Samstag auf sein Training“, dankt der Unterstützer der Rumänienhilfe und betont, dass der Parkplatz des Stadions ausschließlich über die Industrie- und nicht von der Bahnhofstraße her angefahren werden kann.

Monika Schlinghoff bittet darum, bei der Verpackung keine gelben Säcke zu verwenden: „Die reißen zu schnell, bitte stabile Kartons oder Beutel nehmen.“

Bei den beiden Sattelschleppern handelt es sich um rumänische Fahrzeuge, die Fracht nach Deutschland bringen und nicht leer zurückfahren sollen. Bestellt und bezahlt wird der Transport durch die Caritas, die in Satu Mare und der rund 30 Kilometer entfernten Industriestadt Baia Mare jeweils ein Lager unterhält. „Die Mitarbeiter dort wissen genau, wo die Not am größten ist und verteilen die Spenden“, versichert Monika Schlinghoff, die in ihren freien Minuten gerne zur Wolle und Nadel greift, um Socken zu stricken. Der Erlös aus dem Verkauf der Fußwärmer kommt selbstverständlich den Bedürftigen in Rumänien zugute. Die Strickware gibt es vom Babyformat bis zur Größe 50, ganz winzige Söckchen fertigt sie für die Frühchen im Inkubator des Klinikums Niederberg an. Alle anderen Fußwärmer können zugunsten der Rumänienhilfe bei Katis Fashion an der Elberfelder Straße erworben werden. Ganz neu sind dort auch originelle Spüllappen erhältich.

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