Im Jugend-Landtag die Politik aktiv gestalten

Die Neuntklässlerin Noélle Fügler nahm bei der Aktion den Parlamentsplatz von Volker Münchow ein.

Im Jugend-Landtag die Politik aktiv gestalten
Foto: Landtag

Mittendrin statt nur dabei. Das ist die Idee, die hinter dem Jugend-Landtag steckt. 237 Jugendliche diskutierten über die Vergabe von Studienplätzen und den Alltagsbezug des Schulunterrichts. Bewerben konnten sich die jungen Leute bei den im Landtag vertretenen Parteien. Auf das Ticket von Volker Münchow (SPD) saß die Nevigeserin Noélle Fügler im hohen Haus am Rhein.

„Ja“, räumt die junge Frau ein, „es war schon aufregend“. Auf die Idee, sich zu bewerben, hatte ein Pressesprecher des Landtages Noélle gebracht. „Ich hatte dort mal ein Praktikum gemacht.“, erzählt sie. Auf den Tipp hin bewarb sie sich beim Landtagsabgeordneten. Und bekam recht schnell den Zuschlag.

Nun fand sie sich unmittelbar nach der Begrüßung durch Landtagspräsidentin Carina Gödecke als Jung-Sozialdemokratin im Fraktionszimmer der SPD wieder, musste einen Vorstand wählen.

Gleich am nächsten Tag ging’s darum, eine Plenarsitzung vorzubereiten. Wollte die junge Frau, die bald 15 Jahre alt wird, im Plenum selbst sprechen? „Ich hätte das gemacht, aber es kommen nicht alle dran“, sagt sie. Allerdings habe sie in der Fraktionssitzung kräftig mitgemischt.

„Das fühlte sich ziemlich gut an, wir waren ja mit 99 Abgeordneten die größte Fraktion“, erläutert Noélle, die in die Klasse 9 der Heinrich-Kölver-Realschule geht. Neben den vorgegebenen Themen mussten die Jugendlichen eine Aktuelle Stunde zum Thema „Flüchtlinge“ vorbereiten.

Noélle Fügler, Schülerin

Dabei wird die Nevigeserin ernst: „Ich würde schon sagen, dass Flüchtlinge willkommen sind. Menschen, die politisch oder religiös verfolgt werden, haben ein Recht auf ein schönes und erfülltes Leben.“

Es kam der Tag der Sitzung. „Ich habe schon gedacht: ’Hey, unsere Politiker arbeiten hart’“ — so lautet ein Fazit der Schülerin. „Es war ganz schön anstrengend, vier Stunden lang aufmerksam zuzuhören.“ Da ging dann wohl das ein oder andere Vorurteil über Politik und Politiker über Bord.

Bonbon bei der Veranstaltung: Sie wurde live im Internet übertragen. So hat wohl am Ende Noélles „Pate“ Volker Münchow Recht, wenn er sagt: „Sie erlebte drei spannende und arbeitsreiche Tage.“

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