Wülfrath „Ich will Menschen von Gott erzählen“

Wülfrath. · Henriette Sauppe hat sich bereits in der Oberstufe dazu entschieden, beruflich den Weg der Pfarrerin einzuschlagen. „Mir war schon früh klar, dass ich Menschen von Gott erzählen möchte“, erinnert sich die heute 31-Jährige an ihre anfänglichen Intentionen.

 Pfarrerin Henriette Sauppe wird künftig in Wuppertal-Unterbarmen wirken.

Pfarrerin Henriette Sauppe wird künftig in Wuppertal-Unterbarmen wirken.

Foto: Tanja Bamme

Mit dem anschließenden Theologie-Studium hat Henriette Sauppe ihren Wunsch in die Tat umgesetzt. Studiert hat sie in Wuppertal. „Und ich habe mich sofort in die Stadt verliebt“, verrät sie. Der Großstadtcharme hat die Liebe zu der Wupper-Metropole in ihr ausgelöst.

„Denn aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf mit gerade einmal 600 Einwohnern.“ Ihre Eltern wohnen heute noch immer dort, Henriette Sauppe hingegen hat ihren festen Wohnsitz nach Wuppertal verlegt, dort auch ihr einjähriges Vikariat nach dem Studium absolviert. Für ihren Probedienst hingegen reiste die Wahl-Wuppertalerin jeden Tag ins benachbarte Wülfrath.

Zwei Jahre lang hat sie das Seelsorgeteam um Pfarrer Thomas Rehrmann unterstützt und tiefe Einblicke in die Gemeindearbeit erhalten. Und es sind auch die Menschen, die ihr den Abschied nun schwer machen. In einem Abschiedsgottesdienst am vergangenen Sonntag dankten rund 30 Gläubige der jungen Pfarrerin für ihr Engagement rund um die Gemeinde. „Eigentlich kommen mehr Menschen in die Gottesdienste, aufgrund von Corona war die Anzahl so überschaubar“, sagt Henriette Sauppe. Mit Blumen und Grußkarten nahmen die Wülfrather Abschied. „Viele Grüße und Blumen haben mich auch schon im Vorfeld erreicht. Die Präsente habe ich mit in den Gottesdienst genommen.“

In Wülfrath hat Henriette erstmalig die Gemeindearbeit kennenlernen dürfen, bereits eigene Taufen und andere lebensverändernde Feste mit Angehörigen der Gemeinde feiern können. „Für mich war es schön zu beobachten, wie sich langsam Routine eingestellt hat und ich immer sicherer in meiner Arbeit wurde“, erklärt sie.

Bereits ab dem 1. Juli wird Henriette Sauppe ihre erste Pfarrerinnenstelle annehmen. Natürlich in Wuppertal. „Ich wechsle in die Gemeinde Wuppertal-Unterbarmen, dort habe ich eine Festanstellung bekommen“, freut sie sich. Im Dezember vergangenen Jahres begann das Bewerbungsverfahren. Am 1. März fand ein Probegottesdienst statt, der aufgrund von Corona online übertragen wurde. Und auch die anschließende Wahl war eine Premiere: Es wurde per Briefwahl abgestimmt, und das Presbyterium hat sich für eine Gemeindezukunft mit Henriette Sauppe ­entschieden.

Dass die Corona-Folgen für die Gemeindearbeit durchaus Gewinne mit sich bringen können, dessen ist sich die junge Frau sicher. „Wir erreichen mit den Übertragungen der Gottesdienste ins Internet mehr als 300 Menschen in Wülfrath. Es schalten Personen zu, die sonst vielleicht nicht den Weg in die Kirche finden würden“, sagt sie. Trotzdem macht Sauppe den Kern der Gemeindearbeit am persönlichen Miteinander aus. „Diese beiden Ansätze können auch in Zukunft gemeinsam bestehen“, so ihr Resümee.

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