Velbert Hunde-Café bringt Tierfreunde zusammen

Langenberg · Das neue Angebot im Begegnungszentrum „Klippe 2“ hilft Hundebesitzern aus der Region, wenn ihr Vierbeiner geplant oder ungeplant eine begrenzte Zeit lang Betreuung benötigt.

 Michael Schwand (v.l.), hier mit Corinna Nowinski und Cornelia Kleine-Kleffmann von der „Klippe 2“, sucht eine Tages­betreuung für „Holly“, ein aufmerksamer Zwergpintscher-Mischling.

Michael Schwand (v.l.), hier mit Corinna Nowinski und Cornelia Kleine-Kleffmann von der „Klippe 2“, sucht eine Tages­betreuung für „Holly“, ein aufmerksamer Zwergpintscher-Mischling.

Foto: Ulrich bangert/Ulrich Bangert

. Jeder Hundehalter weiß, dass das schnell zum Problem werden kann: Was tun, wenn plötzliche Krankheit, gar ein Krankenhausaufenthalt den täglichen Gassi-Gang unmöglich macht? Wenn man, wenn nicht aus gesundheitlichen Gründen, vielleicht aus beruflichen keine ausgedehnten Spaziergänge mehr unternehmen kann? Auch Urlaub mit Hund ist nicht immer einfach zu arrangieren, und wer mit dem Flugzeug in die Ferien fliegen möchte, kann oder will nur in den seltensten Fällen den Vierbeiner mitnehmen: „Viele wissen dann nicht, wohin mit ihrem Hund. Wer soll sich kümmern?“, fragt Cornelia Kleine-Kleffmann, Leiterin des Begegnungszentrums „Klippe 2“ der evangelischen Kirchengemeinde Langenberg.

Nach dem Auftakt im November hat die Einrichtung nun zum zweiten Mal ins Hunde-­Café eingeladen: „Hund und Herrchen oder Frauchen sind ebenso willkommen wie Menschen, die keinen eigenen Hund haben, sich aber zeitweise gerne um einen kümmern würden.

Der Anstoß kam vom Runden Kreis für Senioren, erläutert Frank Brettschneider vom Verein „Jung und Alt Langenberg“. Er sagt: „Für Ältere wird es schwierig, wenn man nicht mehr kann wie früher, der Hund aber noch sehr aktiv ist.“ Aber auch, wer wegen der Arbeit keine Zeit (mehr) für lange Spaziergänge findet, wer in Urlaub möchte und den Hund nicht in einer Tierpension abgeben will, wolle den geliebten Vierbeiner gern gut aufgehoben bei einer bekannten Person wissen, so Brettschneider.

Der Bedarf scheint jedenfalls vorhanden: Mehr als 20 Besucher und zehn Hunde kamen jetzt zum Kennenlernen in die Langenberger Einrichtung, und dass nicht nur aus der Senderstadt: Sylvia und Jörg Balzer sind mit ihrer Nayda aus Neviges gekommen, weil sie jemanden suchen, der die Hündin für ein paar Stunden oder einen Tag betreut.

Das Paar ist gern mal mit dem Cabrio unterwegs, aber in dem Zweisitzer ist definitiv kein Platz für den Vierbeiner, „und wir lassen sie nur sehr ungern allein“, sagt Sylvia Balzer.

Jane Ulfkotte stammt aus Ratingen, hat mit „Lien“ eine zwölf Jahre alte Ardenner Bouvier-Hündin dabei, die sie von einem Schäfer übernommen hat: „Mit 68 Jahren wollte ich keinen Welpen anschaffen. Das Risiko war mir zu groß, dass der Hund eines Tages allein dasteht.“ Sie sucht Hundefreunde zum Spazierengehen, ist aber auch bereit, sich zeitweilig um ein Tier zu kümmern. Mit Brigitte und Heinz Gonschorek aus Neviges und deren zwölf Jahre alten Border Collie findet sie zwei Gleichgesinnte, zudem sind die Hunde vom gleichem Alter und Temperament. Dritte im Bunde sind kurz darauf Bernd und Ursel Huster, die mit ihrem über zwölf Jahre alten Terrier-Mischling „Spiky“ einen Hund gleichen Kalibers besitzen – spontan verabredet sich die Gruppe zu einem Spaziergang am Abtskücher Teich. Angelika und Hans-Antonius Nüsse aus Tönisheide können selber keinen Hund halten, haben aber jahrelang den Vierbeiner eines Bekannten ausgeführt, bis der Hund verstarb. Sie würden gern wieder einmal pro Woche oder auch sporadisch mit einem Hund spazieren gehen – „gern im Umkreis von Neviges und Tönisheide“ – und tragen sich gern in die Liste ein, die Cornelia Kleine-Kleffmann herum­gehen lässt.

Gundula Rühle sucht jemanden, der ihren „Bonito“ hin und wieder ausführt und auch mal während ihres Urlaubs nehmen könnte. Ein Bekannter, der sich bisher zeitweilig um den kleinen Mischling kümmerte, sei kürzlich verstorben, so die Wülfratherin. „Das ist die Idee des Hunde-Cafés, dass man sich austauscht und untereinander vernetzt, um sich gegenseitig zu helfen“, sagt Brettschneider – Fortsetzung folgt.

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