Hordtberg: 24 Tafeln erklären den Wald

Der Lehrpfad auf dem Hordtberg wurde für 20 000 Euro erneuert. An zwölf Stationen informieren Bilder, Texte und Rätsel die Wanderer.

Langenberg. Wozu ist ein Wald gut? Gibt es darin auch andere Tiere als Vögel und Eichhörnchen? Und was sind das für Pilze auf dem Baumstamm? Diese Fragen beantwortet der Waldlehrpfad auf dem Langenberger Hordtberg, der nun für 20 000 Euro erneuert worden ist. Er wurde am Montag eingeweiht und wartet an zwölf Stationen mit 24 Schautafeln auf. Die WZ hat mit Stadtförster Peter Tunecke einen Rundgang gemacht.

„Ein bisschen Suchspiel ist dabei“, sagt Tunecke, als er am Wanderparkplatz unterhalb des Bismarckturms in den Wald einbiegt. Schwer zu finden sind die Stationen aber nicht: Die Tafeln haben eine Größe von 70 mal 100 Zentimeter und werden von massiven, überdachten Holzgestellen aus Kiefer und Fichte gehalten. Die Schilder fertigte eine Firma aus Göttingen, die auf Lernpfade spezialisiert ist. „Eine Tafel kostet etwa 300 Euro, ein Ständer, der zwei Tafeln hält, 700 Euro“, sagt Tunecke. „Und wenn sie ordentlich behandelt werden, halten sie 25 Jahre.“ Zur Sicherheit wurden die Tafeln mit einem Graffiti-Schutz versehen.

Die Schautafeln sind als Bild-Text-Kombinationen gestaltet: Sie liefern Informationstexte zu Pflanzen, Tieren, Forstwirtschaft, dem Wald als Ökosystem, aber auch Waldbrandgefahr. Daneben finden sich naturnah gemalte, farbige Illustrationen. „Die Tafeln sollen für Kinder, aber auch für Erwachsene verständlich sein. Ein Kleinkind interessiert sich nicht für den Stoffkreislauf des Waldes, sieht aber auf den Zeichnungen zum Beispiel einen Fuchs, der eine Schnepfe im Fang hält“, sagt Tunecke.

Zudem enthalten einige Tafeln Rätsel, etwa welches Blatt zu welchem Baum gehört. Die Themen sind überwiegend ortsbezogen: „Wenn es um Wasserdynamik geht, ist eine Quelle oder ein Teich in der Nähe. Wenn wir Totholz ansprechen, liegen im Umfeld alte Stämme.“

Die abwechslungsreiche Strecke führt vorbei an einer Lockstofffalle für Borkenkäfer, einem Insektenhotel und durch den Waldkletterpark. „Hier finden Wanderer, Familien und Schulklassen ein unmittelbares Erfahrungsfeld“, sagt Tunecke. Sie lernen, dass in diesen Wäldern nicht nur Blaumeise, Großer Abendsegler und Erdkröte leben, sondern auch Eidechsen, Ringelnattern und Weinbergschnecken. Im 300. Jahr forstlicher Nachhaltigkeit sieht der Förster im Naturlehrpfad eine grundlegende aufklärende Funktion: „Denn was ich kenne, bin ich bereit zu lieben. Und was ich liebe, bin ich bereit zu schützen.“

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Langenberg (VVV) hatte den Pfad ab 1989 eingerichtet, die alten Holztafeln verrotteten jedoch unansehnlich. Die Neugestaltung wurde finanziert von der Jubiläumsstiftung der Sparkasse, den Technischen Betrieben, dem Verkehrs- und Verschönerungsverein Langenberg (VVV) sowie dem Waldkletterpark. „In diesem Jahr können wir im Kletterpark 25 000 Besucher verzeichnen“, sagt Betreiber Holger Vowinkel und hofft, dass sich das Interesse der Gäste auf den Lehrpfad überträgt.

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