Homberg: Karneval pur bei den „Feetz“

Klein, aber fein: Zu ihrem Jubiläum ließen es die Homberger wieder richtig krachen.

Homberg. Die Sitzung der KG Homberger Feetz (154 Mitglieder) ist einfach Karneval pur. Das galt erst recht für die Jubiläumssitzung (2x11 Jahre) am Samstagabend im Luthersaal. Schon am Eingang wurde deutlich, dass es eine besondere Sitzung wird: Ein roter Teppich war ausgelegt, zudem schillerte das Vordach in den schönsten Leuchtfarben. Im Saal selbst konnte niemand umfallen: Kein Plätzchen war mehr zu erhaschen.

Seit Dezember gab es keine Karten mehr. Und wer ein Ticket hatte, wollte es nicht hergeben - einen Schwarzmarkt gab’s nicht. Und so kam es, dass sogar ganz eingefleischte Homberger Karnevalisten den Abend vor der Tür verbringen mussten wie zum Beispiel Gerd Halle: "Ich habe einfach keine Karte mehr bekommen. Aber ein wenig wollte ich schon von der Stimmung mitbekommen, deshalb stehe ich hier draußen vor der Tür."

Drinnen ging von Beginn an die Post ab. Präsident Klaus Witzel begrüßte die Narren - jeder war kostümiert gekommen, die stellvertretende Bürgermeisterin Anne Korzonnek als bestens gelaunte Leichtmatrosin - mit den Worten: "Das Publikum ist schon ein eigener Programmpunkt."

Schon mit der ersten Nummer, dem Auftritt der Tanzgarde "Fidele Geister" aus Niederaußem war Hochstimmung im Saal. Die weiteren Programmpunkte - ob "Feuerwehrmann Kresse" als Büttenredner, "De Pillhöhner" oder die "Werstener Showfanfaren" - heizten weiter ein.

Als dann die Lokalmatadoren, die Homberger Showgarde "Backstage Boys und Sweetest Tempatation" unter der Leitung von Oliver Hamcher, ihren Auftritt hatten, gab es kein Halten mehr. Das Kölner Trio "Die 3 Colonias" und zum Abschluss die "Scheunenrocker" hielten die Stimmung hoch.

Jede Programmpause wurde zum Tanzen genutzt, obwohl eigentlich gar kein Platz dafür war. "Hier wird der beste Karneval in Ratingen gefeiert. Für mich ist es hier wie bei einer großen Familie", schwärmte Katrin Matyssek im Cowboy-Kostüm. Ähnliches wird das Prinzenpaar bei seinem Auftritt gedacht haben, denn Jürgen I. und Gabriele I. hatten sich das Sahnehäubchen ihrer Samstags-Rundreise durch die Säle zum Schluss aufbewahrt.

Wie es sich für eine Jubiläumssitzung gehört, gab es auch ein leckeres Essen. Raymund Prawda ließ Burgunderbraten in Rotweinsauce mit Knödel servieren, Getränke gab’s zu zivilen Preisen. Ganz ohne Ehrung kamen auch die "Feetze" nicht aus.

"Wir gehen mit der Vergabe von Ehrenmitgliedschaften sehr sparsam um. Aber nach sieben Jahren war es mal wieder an der Zeit", erklärte Feetz-Sprecher Norbert Wippermann. Die Auszeichnung erhielt Werner Rohe vom Karnevalsausschuss. Gefeiert wurde noch bis in den frühen Sonntagmorgen hinein. Discjockey Gerd Dörner konnte erst um 3.30 Uhr seine Sachen packen.

Gerd Halle musste übrigens nicht den ganzen Abend vor der Tür bleiben. Ein Gast, der früher gehen musste, drückte dem Wartenden kurzerhand seine Eintrittskarte in die Hand und sagte: "Mein Platz ist frei geworden."

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