Wülfrath Hilfe für Opfer sexualisierter Gewalt

Wülfrath · SKFM-Bereichsleiterin Eva-Maria Düring berichtete im Ausschuss für Soziales über die Angebote.

 Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano und SKFM-Bereichsleiterin Eva-Maria Düring berichteten von Hilfsangeboten für Frauen.

Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano und SKFM-Bereichsleiterin Eva-Maria Düring berichteten von Hilfsangeboten für Frauen.

Foto: Andreas Reiter

. „Schon dumme Sprüche sind eine Form von Gewalt.“ Eva-Maria Düring, Bereichsleiterin beim SKFM Kreis Mettmann, berichtete zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten Franca Calvano im Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport über die Themen Gewaltschutz und Frauenberatung. Die Gewalt gegen Frauen und Mädchen nehme zu. „Manche Frauen, die vergewaltigt wurden, gehen nicht sofort zur Polizei, auch weil der Täter nicht selten im persönlichen Umfeld zu finden ist. Ein Reflex ist erst einmal duschen, aber damit werden die gerichtsverwertbaren Spuren vernichtet“, erklärte Eva-Maria Düring.

Spuren von Übergriffen werden zehn Jahre lang gesichert

Für betroffene Frauen wurde eine ASS ins Leben gerufen. Die Abkürzung steht für „Anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftaten“. Fünf gynäkologische Abteilungen von Krankenhäusern im Kreis Mettmann, das EVK Mettmann, das Helios Klinikum in Velbert, das St. Marien-Krankenhaus in Ratingen, das St. Josefs Krankenhaus in Hilden und das St. Martinus Krankenhaus Langenfeld bieten ASS an. Dabei werden die Spuren von Übergriffen gerichtsverwertbar gesichert und anonymisiert. Die Spuren werden zehn Jahre lang in der für den Kreis Mettmann zuständigen Gerichtsmedizin Düsseldorf aufbewahrt und anschließend vernichtet.

Dies soll den betroffenen Frauen die Möglichkeit geben, mehr Zeit zu haben, ihr weiteres Vorgehen zu überdenken oder sich beraten zu lassen. Eine Anzeige kann dann auch nach Jahren gerichtsverwertbar erfolgen. „Besonders wichtig ist es, das Schweigen zu brechen“, sagte Eva-Maria Düring. Häufig führten zum Beispiel aufmerksame Nachbarn, die die Polizei alarmieren, zur Aufdeckung von häuslicher Gewalt, weil die Betroffenen aus Angst schwiegen.

Der SKFM bietet auch seit dem 31. August dieses Jahres Sprechstunden der Allgemeinen Frauenberatungsstelle in Wülfrath an. Diese finden jeweils von 10 bis 12 Uhr an jedem letzten Dienstag im Monat im Familienbüro in der Wasserwelt, Goethestraße 23, statt. „Das Angebot wird gut angenommen, darüber freuen wir uns natürlich“, sagte Franca Calvano. Sie verwies auch auf den Orange Day, der erstmals auch in Wülfrath stattgefunden hat. Dies geschah im Rahmen der landesweiten Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.

Termine für die beiden Themen Gewaltschutz und Frauenberatung können zentral vereinbart werden unter Telefon 02104/141 92 32 oder per E-Mail an:

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