Herminghauspark: Nach der Party herrscht Ruhe

Das Sicherheitskonzept für die Grünanlage im Velberter Zentrum führt zum Erfolg.

Velbert. Grölende Jugendliche, die in Gruppen durch die Anlagen ziehen, bergeweise Glasscherben, zerstörte Spielgeräte, Polizeieinsätze — der Herminghauspark, aber teilweise auch die anderen Parkanlagen im Stadtgebiet, waren jahrelang heiße Pflaster, die durch Party- und Alkoholexzesse immer stärker in Verruf geraten waren.

Nachdem die Lage zunehmend eskaliert war, zog die Stadt die Notbremse, erließ eine Parksatzung und verschärfte die Kontrollen. „Seit einem Jahr herrscht Ruhe“, bringt es Peter Kröger, Leiter des kommunalen Ordnungsdienstes, auf den Punkt.

Fast täglich sind seine Streifen in den Parkanlagen unterwegs — mit durchschlagendem Erfolg. Seitdem gab es keine Eskalationen mehr, egal zu welcher Tageszeit. „Unsere Leute werden auch gezielt angesprochen und für ihre Präsenz gelobt.“

Kröger will dabei auch eine Lanze für die Jugendlichen brechen: Wenn es mal Probleme gebe, dann mit Erwachsenen; die Jugendlichen seien einsichtiger.

Während bei Verstößen gegen die Hundesatzung noch öfter mal mahnend der Zeigefinger gehoben wird, kennt der Ordnungsdienst bei Pinklern kein Pardon. Nach Personalienfeststellung sind 35 Euro Bußgeld fällig. Kröger: „Das scheint sich herumzusprechen.“

Deutlich zurückgegangen sind auch Sachbeschädigungen und Vandalismus. Vor knapp einem Jahr waren in den Grünanlagen noch zahlreiche Ausstattungsgegenstände zerstört und beschädigt worden, die Zahl der Vorfälle sei aber weniger geworden.

„Metall ist teuer und begehrt“, nennt Kröger die Gründe dafür, dass mancher Zeitgenosse hin und wieder mit einem Bolzenschneider auf nächtliche Beutetour geht. Mit den Vandalismusschäden früherer Jahre sei das aber nicht vergleichbar.

Der Ordnungsdienstleiter räumt aber ein, dass ein gewisser Verdrängungseffekt eingesetzt hat. „Nachdem wir es den jungen Leuten im Park ungemütlich gemacht haben, trafen sie sich vor allem in der Innenstadt in einer Parallelstraße zur Friedrichstraße.“ Deshalb ließen sich Ordnungsamt und Sicherheitsdienst auch dort öfter blicken.

Inwieweit die neue Parksatzung zur Entschärfung der Situation beigetragen hat, wollte Kröger nicht beurteilen. „Ich glaube, viele kennen die Satzung überhaupt nicht.“ Zum Thema Alkoholverbot in den Parks, merkte er an: „Das besteht nach wie vor.“

Der Herminghauspark wird zudem seit einigen Jahren mit insgesamt vier Videokameras überwacht. Sie haben vor allem die neuralgischen Stellen im Sucher. „Alles, was wertig und teuer ist — die Klangsteine oder die Geräte auf dem Kinderspielplatz“, erklärte Tobias Schiffer von der Grünflächenabteilung der Stadt.

Den Beitrag der Videoüberwachung zur Entspannung der Lage wollte Schiffer nicht so hoch einschätzen. Schließlich gab es die Kameras bereits, als es im Park noch hoch herging.

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