Helfer befreien Neviges von Müll

Mit Klimatag und Dreck-Weg-Aktion stand der Samstag ganz im Zeichen des Umweltschutzes.

Helfer befreien Neviges von Müll
Foto: Ulrich Bangert

Neviges. Nicht alles, was Felix, Jonas und Jeremy beim Müllsammeln aufgreifen, kommt in die große Mülltüte. „Ich habe einen Fußball im Gebüsch gefunden, der war noch in Ordnung. Weil ich den nicht brauche, habe ich ihn an Jeremy weitergegeben“, so Jonas. „Das haben wir abgesprochen: Wer einen Ball findet, der kann ihn behalten“, so ASV-Leichtatheltiktrainerin Verena Hoppe, die mit ihren Schützlingen rund um den Sportplatz Darnieden unterwegs war. Ansonsten wurde nichts Spektakuläres gefunden, aber jede Menge achtlos weg geworfener Abfall, vom Bonbonpapier über Zigarettenschachteln bis zu vielen Kaffeebechern.

Ähnlich ging es Doris aus dem Siepen: „Alles nur kleines Zeugs“ stöhnt sie. Zusammen mit anderen Mitgliedern der Unabhängigen Bürger Velberts hat sie sich das unbebaute Grundstück an der Nevigeser Straße schräg gegenüber von Aldi in Tönisheide vorgenommen. „Da weht bestimmt einiges vom Parkplatz rüber, wenn die Aldi-Kunden die Umverpackungen entfernen, auch von dem Papiercontainer fliegt Einiges rüber“, vermutet Mike Trommler, de nach einer Stunde bereits den vierten Müllsack füllt.

„Die Zigarettenkippen waren widerlich“ ekelt sich Brigitte Hagling. Die Vorsitzende des Rhythmuschores war mit mehren kleinen und großen Sängern rund um das musikalische Erlebniszentrum von der von-Wendt-Straße bis zum Stadtgarten unterwegs. Die CDU hatte sich den Reiger Weg, den Wimmersberg, die Umgebung des Panoramabades und den Bereich Elsbeeker Straße/Konrad-Adenauer-Straße vorgenommen.

Ab 12 Uhr konnten sich die vielen fleißigen, freiwilligen Unratsammler mit Gulasch- und Erbsensuppe in der Kantine der Technischen Betriebe (TBV) in Velbert-Mitte stärken. Dort schloss sich der erste Velberter Klimatag mit Vorträgen und Info-Ständen zum Thema an. „Eine Klimawende ist möglich, wenn es eine Verkehrswende gibt“, davon zeigte sich Elke Seipp am Stand des Verkehrsclubs Deutschland überzeugt. „Wir wollen das Auto nicht verteufeln, wir plädieren für eine sinnvolle Kombination von Auto und Bahn. Kurze Wege kann man mit dem Rad erledigen und wir brauchen einen vernünftigen ÖPNV. In Düsseldorf hat man kein Auto nötig, aber hier im Niederbergischen sieht es anders aus.“

Ein weitere Möglichkeit, klimaschädliches Kohlendioxid zu vermeiden, ist die energetische Gebäudesanierung. Peter Wobbe von Twickel informierte am Stand der Kreisverwaltung über das Projekt „Altbauneu“, das Hauseigentümer bei der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen berät. Wie man mit Photovoltaikanlagen, Dämmung und modernen Heizanlagen Energie einsparen kann, zeigte Susanne Berger von der Verbraucherberatung. Die Stadtwerke Velbert, die eigentlich am Verkauf von Energie verdienen, gaben auch Tipps zum Sparen. „Die Heizung regelmäßig warten lassen, und wenn sie älter als 30 Jahre ist - austauschen“, rät Birgit Weigel.

Wie Wärme und Strom aus der Sonne entsteht, zeigte Katja Dühr von der Deutschen Umweltaktion in einem Kinderprojekt, im dem kleine Solarautos von der Sonne in Bewegung gesetzt wurden, wenn sie denn mal durch die vielen Wolken schien.

Die Resonanz des ersten Gebrauchtmarktes für Fahrräder überraschte die Organisatoren des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs: „Mit so vielen Leuten hätte ich gerechnet“, staunte Wilfried Gehde, der noch schnell weitere Verkaufszettel kopieren musste, die an die angebotenen Räder geklebt wurden.

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