Neviges: Zurück in den Präsenzunterricht Grundschulleiterinnen: „Familien sind schlichtweg überfordert“

Neviges · Grundschulleitungen aus Neviges wollen gerne wissen, wie sie weitermachen können. Dass sie diesmal mehr Vorbereitungszeit haben, ist ein Plus.

Grundschulleiterinnen in Neviges: „Familien sind überfordert“
Foto: dpa/Arne Dedert

Als nach der Bund-Länder-Runde am Mittwochabend NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) die schrittweise Öffnung der Schulen angekündigt hatten, waren am Donnerstagmittag Nevigser Grundschulleitungen immer noch ratlos. „Bis zum 22.2. dauert der Distanzunterricht. Ich warte auf eine E-Mail vom Schulministerium, in welcher Form von Präsenzunterricht es danach weitergeht“, sagte beispielsweise Anne Köhler. Die kommissarische Leiterin der Evangelischen Grundschule an de Ansembourgallee sieht die dringende Notwendigkeit, dass die Kinder endlich wieder in die Schule kommen. „Immer nur dazusitzen und abzuarbeiten, das ist nicht zu ertragen, selbst nicht für die Älteren“, weiß die Mutter zweier Teenagern aus eigener Erfahrung. „Die kleineren Schüler brauchen dringend Kontakte zu ihren Lehrerinnen und Mitschülern, hinzu kommt, dass die Familien schlichtweg überfordert sind.“

Anne Köhler findet, dass es bislang gut geklappt hat, aber jetzt reicht es auch: „Defizite sehe ich vor allem in der persönlichen Entwicklung der Kinder. Bei der Vermittlung von neuen Lerninhalten sind Erklärvideos nicht das Gleiche, wie wenn man es in der Schule gemeinsam macht“, so die Erfahrung der Pädagogin, die neben der Nevigeser Grundschule eine weitere in Hösel leitet.

Nicola Versteegen, die stellvertretende Leiterin der Regenbogenschule im Siepen, hat ein paar Kinder in der Notbetreuung. Sie stellt fest, dass einige Kinder zuhause keine Unterstützer haben, die sich kümmern. „Es ist wichtig, dass Kinder einen Ansprechpartner haben.

Wenn nach dem 22. Februar durch das Wechselmodell die Kinder nur ab und zu kommen, ist es wichtig, dass sie ihre Lehrerinnen wieder sehen.“ Nicola Versteegen ist froh, dass alle Klassen über Lüftungsgeräte verfügen, die strengen Hygieneregeln haben Wirkung gezeigt: „Wir hatten keinen Coronafall.“ Daneben ist sie erleichtert, dass der Präsenzunterricht erst in gut einer Wochen wieder beginnt: „Diesmal haben wir Zeit zu überlegen, wie  man die neuen Anforderungen umsetzt.“ Im vergangenen Jahr mussten schon mal quasi über Nacht neue Konzepte erstellt werden.

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