Grundschule Ellenbeek - Sanierung: Giftiges PCB

Die Grundschule Ellenbeek wird in den Sommerferien für 500 000 Euro von giftigem PCB befreit.

Wülfrath. An dieses Bild haben sich die Wülfrather bereits gewöhnt: eine eingerüstete Schule, weiße Plane verdeckt den Blick auf Fassade und Klassenräume. In diesen Sommerferien ist nicht nur erneut das Gymnasium dran, dessen Fassadensanierung in die dritte Runde geht. Auch die Grundschule Ellenbeek wird vom Giftstoff PCB befreit.

Rund 500 000 Euro sind im städtischen Haushalt für die Sanierung vorgesehen. Betroffen sind Verwaltungsräume, Lehrerzimmer und die Turnhalle, die seit vergangenem Sommer gesperrt ist. Sechs Klassenräume der 45 Jahre alten Lehranstalt wurden bereits 2003/04 renoviert, ebenso im vergangenen Jahr der Geräteraum für den Sportunterricht, der wie die Turnhalle so stark belastet war, dass die Stadtverwaltung schnell handeln musste.

Mit der Entfernung des PCB-belasteten Fugenmaterials an der Fassade wurde bereits begonnen. Die neuen Fugen werden in der kommenden Woche eingearbeitet. Ab dann werden ebenfalls belastete Fenster und Türen ausgetauscht. Läuft alles nach Plan, werden die Gerüste in der letzten Ferienwoche abgebaut.

Damit kein Gift in die Umwelt entweicht, ist die Baustelle abgeriegelt. Zutritt haben die Arbeiter nur über eine Schleuse und in Schutzkleidung. „Wir reinigen die Stellen, an denen wir gearbeitet haben, jeden Abend“, sagt Matthias Friedel vom Sachverständigenbüro Richardson, das die PCB-Sanierung kontrolliert.

Durch die Erneuerung der Fugen, die zwischen den Fassadenplatten liegen, wird sich das äußere Bild der Schule ändern. Durch einen sogenannten Maskierungsanstrich entstehen mehrere Zentimeter dicke Streifen. Der Anstrich ist nötig, damit PCB-Staub nach dem Auskratzen des Materials nicht nach außen dringt.

Sollte sich die Möglichkeit ergeben, dass auch die Wärmedämmung der Schule erneuert werden kann — im Haushalt stehen dafür in nächster Zeit keine Gelder zur Verfügung —, werden die neuen Fugen nicht mehr länger zu sehen sein. „Für den Fall, dass die Dämmung nachträglich angebracht werden kann, wird neben Fenstern und Türen ein entsprechend großer Bereich freigehalten“, sagt Thomas Wagenknecht von der GWG, die die Bauleitung übernommen hat.

Im Zuge der PCB-Sanierung sollen weitere 30 000 Euro in den Austausch der Innenbeleuchtung fließen. Am 1. August erfährt die Stadt, ob von diesen Ausgaben noch einmal etwa 25 Prozent abgezogen werden können — Bundesfördermittel für den Leuchtmittelaustausch seien beantragt, sagt Umweltreferent Andreas Bornemann. 70 bis 80 Prozent Energieersparnis soll der Austausch bringen. Die städtischen Ausgaben soll das um jährlich 2000 Euro entlasten.

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