Niederberg Gratis-Frisur für Hunde der Tafelgäste

Neviges. · Claudia Lauterbach zeigt sich dankbar für städtischen Zuschuss bei der Ladenmiete im Nevigeser Zentrum.

 So wie dieser Tibet Terrier-Hündin möchte Hundefriseurin Claudia Lauterbach den Vierbeinern der Tafelgäste eine Pflege zukommen lassen.

So wie dieser Tibet Terrier-Hündin möchte Hundefriseurin Claudia Lauterbach den Vierbeinern der Tafelgäste eine Pflege zukommen lassen.

Foto: Ulrich Bangert

Der Hund wird oft als der beste Freund des Menschen bezeichnet. Vor allem für Menschen, die nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens stehen und weitgehend alleine leben,  hat der treue Vierbeiner eine besondere Bedeutung. „Wir haben einige Gäste, die sich einen Hund halten. Der ist für viele von großer Wichtigkeit, weil sie kaum weitere Kontakte haben, aber eine enge Beziehung zu ihrem Hund haben. Den lassen sie nicht alleine und bringen ihn auch zu Ausgabestellen der Tafeln mit. Dort werden die angebunden warten auf Herrchen oder Frauchen“, hat Tanja Högström, die Koordinatorin der Tafel für Niederberg, beobachtet.
Im Gegensatz zu den Großstädten gibt es im Niederbergischen keine Tier-Tafeln. „Wir erhalten gelegentlich Spenden an Hunde- und Katzenfutter, das wir an die uns bekannten Halter weiterreichen“, so die Velberter Tafelleiterin. So ein Hund braucht nur geeignetes Futter, er braucht mitunter eine Behandlung beim Tierarzt und er muss auch schon einmal zum Friseur. „Es freut uns, dass der Hundesalon ,Palu’ an der Elberfelder Straße uns das Angebot gemacht hat, dass von Februar bis April einmal in der Woche der Hund eines Tafelgastes kostenlos frisch gemacht werden darf“, so Tanja Högström zu der überraschenden Offerte.

Die Hundefriseurin Claudia Lauterbach hatte im November dem leerstehenden Ladenlokal in der Fußgängerzone eine neue Nutzung gegeben. Sie nahm dafür das neue Zuschussprogramm für die Anmietung freier Ladenlokale der Stadt Velbert in Anspruch. Gefördert werden neben für ein Jahr 50 Prozent der monatlichen Nettokaltmiete, hinzu kommt ein einmaliger Basisbetrag zu den Anschaffungs- und Gestehungskosten.

„Ich bin mit dem Geschäft zufrieden“, beurteilt Claudia Lauterbach den Sprung in die Selbstständigkeit. Die gelernte Industriekauffrau hatte ihre Leidenschaft für Hunde zum Beruf gemacht. Kaum hatte sie geöffnet, musste sie wieder schließen: Wegen des verschärften Lockdowns im Dezember herrschte zunächst Unsicherheit, wie es weiter geht. „Ich bin der Kollegin in Emsdetten dankbar, die vor das Verwaltungsgericht Münster zog, das feststellte, dass diese Dienstleistung am Hund laut Corona-Schutzverordnung zulässig ist, wenn der 1,50 Meter Abstand zum Kunden eingehalten werden kann.“

Für die erfahrene Unterstützung durch die Stadt dankt Claudia Lauterbach auf ihre Weise: „Ich habe einen Zuschuss  von der Stadt erhalten, davon möchte ich etwas an die Velberter zurückgeben“, so ihre Intention. „Zuerst hatte ich an das Tierheim gedacht, aber das hat eigene Tierpfleger. Dann habe ich festgestellt, dass sich viele Hundebesitzer für meine Dienste interessiert haben. Als sie Preise hörten, merkte man, dass sie sich das nicht leisten können. Diesen Hundehaltern möchte ich helfen.“ Je nach Umfang sind die Leistungen unterschiedlich teuer, außerdem wird der Arbeitsumfang in kleine, mittlere und große Hunde unterschieden.

Die Tafel wird nun das Angebot des Nevigeser Hundesalon unter allen Hundebesitzern unter den Gästen an den Velberter Standorten bekannt machen. „Wir machen Aushänge und verteilen entsprechende Flyer“, kündigt Tanja Högström an, die auch die Vermittlung und Terminabsprache mit Claudia Lauterbach organisiert.

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