Neviges „Glocke“ wird auf Vordermann gebracht

Neviges. · Gemeindemitglieder haben am Wochenende den Feudel geschwungen.

 Das Ehepaar Monika und Heinz Bredtmann brachten beim „Glockenputz“ einen der Versammlungsräume in der ersten Etage des Glockentreffs auf Vordermann.

Das Ehepaar Monika und Heinz Bredtmann brachten beim „Glockenputz“ einen der Versammlungsräume in der ersten Etage des Glockentreffs auf Vordermann.

Foto: Ulrich Bangert

Wenn die katholische Gemeinde „Maria, Königin des Friedens“ zum Glockenputztag bittet, dann sind nicht die vier Kirchenglocken gemeint: Einmal im Jahr wird das Pfarrheim „Glocke“ von Mitgliedern der Gemeinde auf Vordermann gebracht. Ein Teil der Räume wird zwar von einer Firma gereinigt, doch auf den Listen, die der „Glockenausschuss“ ausgelegt hat, stehen viele nicht alltägliche Arbeiten.

Im Probenraum des Kirchenchores in der ersten Etage hat Heinz Bredtmann den Teppich gesaugt und anschließend aufgerollt, jetzt ist der Boden an der Reihe. Ehefrau Monika putzt derweil die Fenster. Eimer, Lappen, Putztücher haben die beiden Nevigeser, die sich im Chor und bei Kolping engagieren, selber mitgebracht: „Was wir samstags ansonsten zu Hause machen, machen wir heute hier“, meint Heinz Bredtmann schmunzelnd. Auch die Kugellampen unter Decke müssen abgewaschen, Spinnweben in den Ecken beseitigt werden, doch dazu bedarf es bei über vier Meter Deckenhöhe der großen Leiter. Vera Engel, im benachbarten Gruppenraum von KAB und Frauengemeinschaft zugange, steckt den Kopf durch die Tür: „Was machen wir mit den Gardinen?“ „Hängen lassen“, lautet die Antwort von Monika Bredtmann. Die jahrzehntealten Vorhänge werden in Kürze durch neue ersetzt, da lohnt die Wäsche nicht mehr.

Eine Etage tiefer steht Heinz Schmitz vom Glockenausschuss in den Räumen des Seniorentreffs auf einer soliden Leiter und hakt nacheinander die Oberlichtfenster zum Putzen aus. Bis zu zwei Dutzend Gemeindemitglieder beteiligen sich an der alljährlichen Putzaktion, die in der Regel nach drei Stunden abgeschlossen ist.

In den Jugendräumen unter dem Glockensaal putzen und wischen unterdessen ein Dutzend Messdiener Fliesen, Möbel und Türen, unterstützt von vier Müttern und dem Pfarrer, Bruder Jakobus. Maya (13 Jahre) und Marie-Sophie (zehn Jahre) räumen sämtliche Schränke in der kleinen Küche aus, bevor sie Verstärkung für die Grundreinigung bekommen. Dorota Weihs vom Pfarrgemeinderat sorgt mittendrin für Frühstück für die Truppen: „Wer arbeitet soll auch ordentlich essen“, meint sie schmunzelnd – damit die „Glocke“ bei der nächsten Veranstaltung wieder blitzt und blinkt.

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