Velbert Gefährliche Manöver an der Schranke

Neviges · Autofahrer haben in letzter Zeit vermehrt geschlossene Schranken umfahren – die Polizei warnt.

 An diesem Bahnübergang an der Bleibergstraße ist es in der Vergangenheit vermehrt zu gefährlichen Situationen gekommen.

An diesem Bahnübergang an der Bleibergstraße ist es in der Vergangenheit vermehrt zu gefährlichen Situationen gekommen.

Foto: Kreispolizeibehörde Mettmann/Polizei

Störungen an den Schranken der Bahnübergänge entlang der Strecke der S9 und neudeerdings auch des RE 49 zwischen Neviges und Langenberg sind so etwas wie ein Dauerbrenner-Ärgernis für Autofahrer und Bahnreisende. Wie die WZ berichtete, wurden bereits vor Jahren Lösungen verkündet, die Übergänge an der Bernsaustraße und der Kuhlendahlerstraße sind aber weiter lediglich Teil eines langfristig angelegten Erneuerungsprogramms der Deutsche Bahn Netz AG. Umsetzungstermin unbekannt. Unweit der Bleibergstraße muss zudem eine Gleisüberführung über einen Bach erneuert werden. Vor dem Baustart müssen dort erst noch die Flora und Fauna erfasst werden. Auch das braucht Zeit.

Bürger informierten die Polizei über gefährliche Mannöver

Die Velberter Bahnübergänge bleiben also Gefahrenpunkte. Die Kreispolizeibehörde Mettmann hat in den zurückliegenden Wochen und Monaten verstärkt von bremsligen Situationen Kenntnis erhalten. Insbesondere hätten Autofahrer trotz halbseitig geschlossener Schranke die Gleise überquert. Dies nimmt die Polizei nun zum Anlass, um eindringlich vor einem solchen grob verkehrswidrigen und fahrlässigen Verhalten zu warnen.

Solche Beobachtungen hatten jüngst mehrere Zeugen von den Bahnübergängen Bernsaustraße, Kuhlendahler Straße und Bleibergstraße gemeldet. „ Eine dazu polizeilich durchgeführte Recherche ergab zudem das Ergebnis, dass es alleine in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt 23 Polizeieinsätze an diesen drei Bahnübergängen gab, weil die Schranken auf Grund von Störungen dauerhaft geschlossen waren. Immer wieder waren dabei auch Autofahrer, aber auch andere Verkehrsteilnehmer, über die Gleise gefahren“, teilen die Ordnungshüter mit.

 Wie die WZ berichtete, kam es bei einem solchen Manöver an der Bleibergstraße am 24. September bereits zu einem glücklicherweise glimpflich verlaufenen Unfall zwischen einer Regionalbahn und einem Kleintransporter. Der 26-jährige Fahrer des Bochumer Fahrzeugs blieb trotz des Zusammenstoßes unverletzt. Die Polizei leitete aber wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr (gemäß Paragraf 315 Strafgesetzbuch) ein Verfahren gegen den Mann ein und beschlagnahmte den Führerschein, außerdem musste er ein hohes Bußgeld bezahlen und erhielt Punkte in der Flensburger Verkehrssünderdatei.

700 Euro Bußgeld, zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot

Erst am vergangenen Donnerstag hat sich laut Polizei ein ähnlicher Vorfall in Langenfeld im südlichen Kreisgebiet wiederholt, als an einem Übergang ein noch unbekannter Busfahrer gegen die sich bereits absenkenden Bahnschranken gefahren war, um nicht warten zu müssen. Dort hatte der Führer eines herannahenden Güterzuges eine Vollbremsung einleiten müssen, um einen möglicherweise verheerenden Zusammenstoß zu vermeiden.

„Eine geschlossene Bahnschranke heißt ,Stopp!’. Bitte überqueren Sie die Gleise ausnahmslos nur dann, wenn die Bahnschranke geöffnet ist. Bringen Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht wegen ein paar Minuten des Wartens in ernsthafte Gefahr. Riskieren Sie nicht Ihr Leben, um ein paar Minuten schneller am Ziel zu sein. Wenn Sie der Meinung sind, eine Bahnschranke ist defekt, melden Sie dies der Polizei, die weitere Schritte in die Wege leiten wird. Umfahren Sie die Schranke aber keinesfalls“, appelliert die Polizei.

Wer sich nicht daran hält, dem drohen harte konsequenzen: ein Bußgeld von 700 Euro, zwei Punkte und ein dreimonatiges Fahrverbot.

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