Wülfrath „Endlich ein Stück Normalität“

Wülfrath · . Endlich wieder eine geöffnete Terrasse. Für Gastronomin Elke Kuchta vom Café Schwan geht ein Wunsch in Erfüllung. „Rund sieben Monate haben wir aufgrund der Virus-Pandemie schließen müssen. Auch ein Außer-Haus-Verkauf hat sich bei uns in der Seitenstraße nicht gelohnt“, so die Inhaberin, die seit diesem Montag endlich wieder ihre Terrassenmöbel und die Sonnenschirme in Gebrauch nehmen durfte.

 Elke Kuchta vom Café Schwan auf der Schwanenstraße hat nach sieben Monaten endlich wieder geöffnet

Elke Kuchta vom Café Schwan auf der Schwanenstraße hat nach sieben Monaten endlich wieder geöffnet

Foto: Tanja Bamme

Und auch die ersten Gäste haben das Sonnenwetter bereits genutzt. „Am Montag waren rund 15 Gäste zum Kaffeetrinken hier. Nur das Mittagsgeschäft läuft noch ein bisschen schleppend an. Viele Gäste möchten sich nicht extra testen lassen, um die Gastronomie zu nutzen“, klärt Elke Kuchta auf.

Denn ein unbeschwertes Nutzen der Restaurants und Cafés, das ist immer noch nicht möglich. Zwar dürfen bei einer Inzidenz unter 100 die Außenbereiche wieder öffnen, hinsetzen darf sich aber nur, wer entweder getestet, durchgeimpft oder genesen ist. Erst wenn die Inzidenz fünf Werktage unter 50 ist, kann auch diese bürokratische Hürde wegfallen. Also mit ganz viel Glück zum Wochenende der kommenden Woche.

„Für mich ist es aber schon schön, dass ich überhaupt wieder was machen kann“, schwärmt Elke Kuchta, die ihrem Kollegen aus der Eisdiele Paciello aus der Seele spricht. „Gestern waren über 80 Gäste bei uns auf der Terrasse. Als am Samstag feststand, dass wir wieder öffnen dürfen, waren wir innerhalb weniger Stunden komplett ausgebucht“, erklärt Juniorchef Daniele Paciello, der spontan auch den eigentlichen Ruhe-Dienstag geöffnet hat. „Wir können nicht montags öffnen und dienstags direkt wieder schließen. Ab kommender Woche werden wir wieder die normalen Öffnungszeiten anbieten, aber in dieser Woche freuen wir uns über die Möglichkeit, endlich wieder Gäste zu begrüßen.“ Für Daniele Paciello wäre die vergangene Pandemie-Zeit nicht so glimpflich verlaufen, hätten die Kunden nicht so treu zu ihm und seinem Team gestanden. „Und dafür ein ganz großes Dankeschön. Ohne die Wülfrather hätten wir diese Zeit nicht überlebt.“

Da kann sich auch Cynthia Meiners vom gleichnamigen Café Meiners am Heumarkt nur anschließen. „Die Kunden haben uns die ganze Zeit toll unterstützt. An machen Wochenenden habe ich bis zu 30 Kuchenbestellungen gehabt, das hat uns über Wasser gehalten“, berichtet die junge Konditormeisterin. Am Freitag möchte auch sie wieder ihre Terrasse öffnen. Vorher war es organisatorisch nicht machbar. „So schnell habe ich die Lieferanten nicht erreicht. Außerdem müssen noch einige Bestellungen abgearbeitet werden“, erklärt die Café-Betreiberin, die sich trotzdem schon wieder auf den direkten Austausch mit den Gästen freut. „Auch wir hatten seit November vergangenen Jahres geschlossen und nur den Außer-Haus-Verkauf angeboten. Wir freuen uns schon tierisch, dass es wieder losgeht.“

Gabriele Weber genießt ein leckeres Eis in der Sonne. „Mir hat besonders das Treffen mit Freunden gefehlt. Und unsere vier Enkel, die wir bald endlich wieder in den Arm nehmen dürfen“, so die Wülfratherin, die sich auch schon auf das erste Abendessen mit ihrem Mann freut. „Denn wir sind beide in diesem Jahr 70 Jahre geworden. Das wollen wir noch nachfeiern.“ Und auch für René Lange ist es eine wahre Freude, wieder draußen in der Sonne zu sitzen und das Leben zu genießen. „Das habe ich vermisst. Einfach einen leckeren Kaffee zu trinken, etwas Gutes zu essen und ein Stück Normalität zu leben. Hoffentlich ändert sich das so schnell nicht mehr.“

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