Flehenberg: Siedlung versinkt im Schlamm

Anwohner des Flehenbergs regen sich über den Dreck in ihrem Wohngebiet auf.

Wülfrath. Wie ein verschlammter Fluss schlängelt sich der Hundertwasser-Weg durch die Siedlung. Und in seinen Seitarmen sieht es nicht besser aus: Egal ob Heinrich-Vogler-Weg oder Paula-Modersohn-Weg — die schicke Siedlung zwischen Flehenberg und Osterdelle gleicht einem Lehmhügel in Tagen wie diesen. Unter den Anwohner wächst der Unmut. „Die Siedlung wird längst Schlammhausen genannt“, sagt Klaus-Peter Rex.

Garagenzufahrten sind mächtig verdreckt. An weißen Rauputz-Fassaden sind Erdsprengsel zu erkennen. „Wir leben eben auf einer Baustelle“, sagt Tobias Bartmann. Er und seine Familie haben sich mit dem Schmutz arrangiert. „Wir wussten das ja vorher, als wir hier gebaut haben“, sagt er und fügt hinzu: „Man muss schon kräftig Schuhe putzen.“ An einigen Straßeneinmündungen seien die Schlaglöcher allerdings inzwischen schon sehr tief.

Wenn es regnet, breitet sich der Lehm der Baustellen schnell auf den Fahrbahnen aus. Matthias Höing kann ein Lied davon singen. Er und seine Frau haben zwei Kinder und einen Hund. „Manchmal fahren wir erst mit dem Auto aus der Siedlung, um spazieren zu gehen.“ So dreckig sei es. Zwar käme immer freitags ein Reinigungsfahrzeug. „Aber das bringt nichts.“ Der Dreck werde nur verteilt. „Wir müssen damit leben“, sagt er und zuckt die Schultern.

In dieser Saison, sagt Rex, sei die Verschmutzung aber besonders arg. „Es haben sich wohl mehrere Anwohner an den Investor „Domus — Wohnen am Flehenberg“ gewandt“, sagt er — Rex auch. Danach habe die Reinigungsintensität zugenommen. Unter der Woche wird „per Hand“ gereinigt, zum Wochenende hin mit schwerem Gerät.

Rainer Thieken, Geschäftsführer bei Domus, weiß um die Problematik. „Dieses Thema haben wir immer im November und Dezember“, sagt er. Der Boden im Bauquartier sei schwer. Die regnerische Witterung trage dazu bei, dass die Wege verschmutzt seien. „Im Rahmen des Möglichen reinigen wir gründlich,“ betont Rieken. Zudem werde an vielen Stellen im Gebiet gebaut. „Das bringt Dreck mit sich.“

Insgesamt die die Vermarktungssituation gut. Mehr als 20 Grundstück seien in diesem Jahr verkauft worden. Je nachdem, wie die Grundstücke geschnitten würden, „sind jetzt noch 40 bis 60 Häuser möglich“, sagt Rieken. Er geht davon aus, dass in zwei bis drei Jahren mit der Fertigstellung von Hundertwasser-, Paula-Modersohn-Weg und anderen Wegen begonnen wird. „Jetzt lohnt sich das noch nicht.“ Die einzige Straße in dem Gebiet, mit deren Ausbau begonnen wurde, ist der Maria-Merian-Weg. Dort sind alle Grundstück bereits vermarktet.

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