Neviges : Finanzspritze genau zur rechten Zeit
Neviges. Auch der Hardenberger Schützenverein, mit rund 280 Mitgliedern der größte im Schützenkreis Niederberg, hat Mittel aus dem Förderprogramm des Landes beantragt. Dass die Schützen kräftig investieren müssen, wenn sie ihrem Sport weiterhin auf der eigenen Anlage nachgehen wollen, war allerdings schon 2018 nach der letzten Inspektion klar: Bei der alle drei Jahre stattfindenden Überprüfung hatte der zuständige Schießstandsachverständige der Kreispolizeibehörde festgestellt, dass die vorhandenen Be- und Entlüftungseinrichtungen im Schützenhaus den aktuellen Vorschriften nicht mehr genügen, berichtet der Zweite Vorsitzende Karsten Schulz.
Hintergrund sind die gestiegenen Anforderungen an den Gesundheitsschutz, denn beim Schießen werden Pulverrückstände und geringe Mengen Bleistaub freigesetzt, erläutert Michaela Martin. Die stellvertretende Geschäftsführerin ist gemeinsam mit Schulz für die Umsetzung der anstehenden Maßnahmen zuständig.
Belüftung bläst hinter den Schützen in Richtung Schussbahn
Sowohl der 25-Meter-Stand für die Pistenschützen wie auch der Zehn- beziehungsweise 50-Meter-Stand für Luftgewehr und Kleinkaliber benötigen daher eine Belüftung, die hinter den Schützen in Richtung Schussbahnen bläst: „So wird verhindert, dass Stäube und Dämpfe eingeatmet werden“, erklärt Martin. Während der im hinteren Bereich oben offene Luftgewehrstand keine zusätzliche Absaugung benötigt, bekommt der geschlossen gebaute Pistolenschießstand eine neue Abluftanlage mit Filter: „Die jetzige Absauganlage zieht allein durch Schlitze an den Wänden frische Luft in den Schießstand, Das reicht nach den neuen Vorschriften nicht mehr aus“, ergänzt Schulz.
Auf 50 000 Euro waren die neuen Lüftungsanlagen, die spätestens 2021 eingebaut werden müssen, veranschlagt worden – eine Investition, die der Schützenverein wohl hätte allein stemmen müssen: „Dann kam das Förderprogramm des Landes“, so Schulz, „gerade zum richtigen Zeitpunkt.“ Als weiteres Projekt hat der Verein außerdem Geld für die Sanierung und den altersgerechten Umbau der noch aus den sechziger Jahren stammenden Toiletten beantragt: „Wir werden schließlich alle älter“, sagt der stellvertretende Vorsitzende. Unter dem Strich hat der Verein für die beiden Maßnahmen Ausgaben von rund 80 000 Euro kalkuliert, die maximal zu 90 Prozent bezuschusst werden. Ende Juni gab es die Zusage: Landtagsabgeordneter Martin Sträßer (CDU) teilte mit, dass die Hardenberger 72 000 Euro aus dem Sportstättenförderprogramm erhalten. Damit werde den Schützen tatkräftig unter die Arme gegriffen, so Sträßer, der die besondere Bedeutung der Schützenvereine für die Pflege von Brauchtum und Gemeinschaft hervorhob.