Wülfrath TV-Team dreht Doku über Kaffee im Niederbergischen Museum

Wülfrath · Die Sendung aus der Reihe „Doku am Freitag“ wird eine fröhliche Kaffeerunde in Wülfrath zeigen. Sendetermin ist der 10. Mai.

 Das Niederbergische Museum zeigt auf vielseitige Art den Alltag in früheren Zeiten.

Das Niederbergische Museum zeigt auf vielseitige Art den Alltag in früheren Zeiten.

Foto: Alexandra Rüttgen

. Das Niederbergische Museum in Wülfrath wurde jetzt mit einer fröhlichen Kaffeerunde Schauplatz von Fernsehaufnahmen: In einer Folge der WDR-Serie „Doku am Freitag“ geht es um die ersten Röstereien, über Kaffeeschmuggel in der Nachkriegszeit und die Bergische Kaffeetafel bis hin zum Lifestyle-Produkt.

Und wie sieht die Kaffeegeschichte Wülfraths aus? Kaffee stellte lange ein Luxusgut dar. Man gönnte sich den guten Bohnenkaffee zum Wochenende oder zu besonderen Anlässen. Dann kaufte man ihn nur in kleinen Mengen, etwa 100 bis 200 Gramm oder sogar nur einige „Lot“. Ein Lot entspricht sechs bis acht Gramm Kaffee.

 Die Bergische Dröppelmina darf auf der Kaffeetafel nicht fehlen.

Die Bergische Dröppelmina darf auf der Kaffeetafel nicht fehlen.

Foto: Alexandra Rüttgen/Alexanra Rüttgen

Friedrich Bruchhaus betrieb einen Gemischtwarenhandel an der Wilhelmstraße, gegenüber dem alten Postamt, und ab 1900 kam eine Kaffeerösterei dazu. Bis 1965 wurde in diesem Lebensmittel und Feinkostgeschäft „Bruchhaus Kaffee“ geröstet und unter der Hausmarke verkauft. Das Lebensmittelgeschäft Jansen, Wilmhelmstraße 138, betrieb ebenfalls bis 1964 eine Kaffeerösterei.

Verkostung trieb Mitarbeiterin das Entsetzen ins Gesicht

Dazu berichtet Karin Fritsche vom Trägerverein des Museums folgende Anekdote: Ein Röstvorgang dauerte 20 Minuten. Der Kaffee wurde frisch aufgebrüht und vom Chef getestet, indem er ihn schlürfte und laut in die Tasse schmatzte. Damit trieb er seiner Tochter Sigrid und seiner jungen Mitarbeiterin, Gisela Vemmer, regelmäßig das Entsetzen ins Gesicht. Doch schlürfen, kauen und schmatzen gehörten zum Testen dazu. Wurde der Kaffee für gut befunden, kam er in den Verkauf.

Länger noch sind die Zeiten vorbei, in denen die Großmutter von Gisela Schumann Kaffee zelebrierte: Sie entnahm ihrer Kaffeedose zehn geröstete Bohnen, gab sie in ihre kleine Handmühle, mahlte die Bohnen zu feinem Pulver und goss sich einen Kaffee auf; den Duft und Genuss kann man förmlich riechen. Kaffeeröster in Wülfrath gibt es nur noch im privaten Bereich. Ein Mitarbeiter des Museums röstet Kaffee selbst und schenkt ihn zu besonderen Anlässen im Museum aus. arue

(arue)
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