Wülfrath FC Wülfrath ist nun Partnerverein des BVB

Wülfrath · Der FCW bildet bald Nachwuchskicker aus, die die Chance bekommen sich für Borussia Dortmund zu empfehlen. Bei einem Tag der Talente sollen die besten Kinder akquiriert werden.

Seit Januar ist der 1. FC Wülfrath Partnerverein des Bundesligisten Borussia Dortmund.

Seit Januar ist der 1. FC Wülfrath Partnerverein des Bundesligisten Borussia Dortmund.

Foto: Tanja Bamme

. Die Zuschauerränge des 1. FC Wülfrath könnten sich in Zukunft erheblich füllen, denn seit Januar ist der lokale Fußballclub Partnerverein des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Die Kooperation, die von beiden Seiten vorangetrieben wurde, hat eine bestimmte Zielsetzung im Fokus: die Nachwuchsgewinnung. Demnach fungiert der Standort Wülfrath als verlängerter Arm des bekannten Fußballvereins aus dem Ruhrgebiet.

Die Kinder sollen in der Nähe ihres Wohnortes Fußball spielen

„Für uns ist wichtig, dass die Kinder in der Nähe ihres Wohnortes Fußball spielen und nicht stundenlang im Auto sitzen, um unsere Sportstätte zu erreichen“, erläutert Torsten Sengteller den Kerngrund der Kooperation. Der Projektleiter der BVB Evonik Fußballakademie, die 2011 ins Leben gerufen wurde, ist von dem Erfolg des neuen Konzeptes überzeugt. „Einmal in der Woche werden die besten Nachwuchstalente der Region in Wülfrath von einem unserer Trainer hier trainiert.“

Wer die Besten sind, möchte der BVB bei einem „Tag der Talente“ herausfinden, der am 22. März auf dem Gelände des Lhoist-Sportparks am Erbacher Berg initiiert wird. Anmeldungen für diesen Talenttag sind ab Freitag auf der Homepage des BVB möglich. „Anmelden können sich die Jahrgänge 2010 bis 2012“, verrät Torsten Sengteller weiter. „In Fünferteams werden die Kinder gegeneinander spielen, und unsere Trainer werden eine Vorauswahl treffen. Diese wird bis zu den Sommerferien gemeinsam und kostenlos in Wülfrath trainiert. Nach den Sommerferien bleiben die besten Kinder im Training.“ Dem Konkurrenzkampf des Talenttages müssen sich die Kinder des 1. FC Wülfrath nicht aussetzen. Die besten zwei Spieler des Vereins dürfen direkt in die Mannschaft vorrücken.

51 Prozent schulische Leistung und 49 Prozent Fußball-Talent

„Das ist nur einer von vielen Vorteilen, die wir durch die Kooperation gewinnen“, freut sich der FCW-Vorsitzende Michael Massenberg. „Des weiteren werden unsere Trainer von dem steten Austausch profitieren, und wir hoffen, neue Spieler für unsere eigenen Mannschaften gewinnen zu können.“ Dass das Konzept an anderer Stelle bereits von Erfolg gekrönt ist, macht Christian Diercks am Beispiel Münster aus. „Die Partnerschaft mit Münster 08 läuft bereits seit zwei Jahren. Zwei Jugendliche konnten bereits in unser Leistungszentrum wechseln, zwei weitere Spieler sind in anderen Bundesligavereinen untergekommen“, stellt der Teamleiter der BVB-Fußball­akademie fest. Die Herren des BVB wissen, dass es primär die Eltern sind, die ihren Kindern aufgrund der vielversprechenden Fußballzukunft einiges zumuten. „Für uns ist die schulische Leistung aber ebenso wichtig, weshalb eine Betreuung in Wohnortnähe Sinn ergibt. Kinder aus einem Umkreis von 40 Kilometern dürfen sich für den Tag der Talente anmelden. Bei uns gilt: 51 Prozent schulische Leistung, 49 Prozent fußballerisches Talent.“

Warum der BVB ausgerechnet auf den 1. FC Wülfrath gestoßen ist, verrät Torsten Sengteller gerne. „Weil hier das Engagement in Bezug auf die Nachwuchsförderung groß geschrieben wird. Das haben wir bei den ersten Gesprächen sofort gemerkt.“ Außerdem liege Wülfrath inmitten des Bergischen Landes günstig, sagt er und ergänzt: „Wir haben sehr oft Kinder aus dieser Region in unseren Sommerkursen, aus denen wir ebenfalls Talente generieren.“ Die Zukunft soll für beide Vereine eine langjährige Partnerschaft bereithalten. Und so wird es im kommenden Jahr ebenfalls Sommerkurse (in der dritten und vierten Ferienwoche) und einen Tag der Talente in Wülfrath geben. „Die Identifikation mit unserem Verein wächst natürlich ebenfalls, wenn Spieler unserer ersten Mannschaften nicht von irgendwo, sondern aus der direkten Nachbarschaft kommen“, ist sich Andreas Bath, Sportlicher Leiter des BVB-Nachwuchses, sicher.

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