Wülfrath Ein Abschied nach drei Jahrzehnten

Wülfrath · Zum Ende des Monats verlässt Evelyn Leon, Bereichsleiterin bei der Bergischen Diakonie, ihren Posten und wechselt in den Ruhestand.

 Die baldige Ruheständlerin Evelyn Leon und ihr Nachfolger Carsten Schüler (vorne) sowie (hinten v. l.) Vorstandsmitglied Gerhard Schönberg, Sylvia Brockmann von der Altenhilfe und Bereichsleiterin Diana Kollenberg-Ewald sowie Vorstandsmitglied Pfarrer Jörg Hohlweger.

Die baldige Ruheständlerin Evelyn Leon und ihr Nachfolger Carsten Schüler (vorne) sowie (hinten v. l.) Vorstandsmitglied Gerhard Schönberg, Sylvia Brockmann von der Altenhilfe und Bereichsleiterin Diana Kollenberg-Ewald sowie Vorstandsmitglied Pfarrer Jörg Hohlweger.

Foto: Tanja Bamme

Eigentlich hätte es jetzt der sprichwörtlich große Bahnhof werden müssen, denn die Bereichsleiterin für den Kinder- und Jugendhilfe Verbund der Bergischen Diakonie, Evelyn Leon, feierte nach 30 Jahren ihren Ausstand. Auf Grund der Corona-Pandemie musste der feierliche Rahmen jedoch etwas zusammengestutzt werden. In den Räumen des „Kaffee und Kunst“ der Senioreneinrichtung Luise van der Heyden wurde der baldigen Ruheständlerin trotzdem ein würdiger Abschied bereitet.

Nachdem sich zunächst eine kleine Gruppe von Mitarbeitern mit einem Filmzusammenschnitt von „ihrer“ Chefin verabschiedeten, übernahm der Vorstand in einer separaten kleinen Feierrunde das Zepter. Der Vorstand um Gerhard Schönberg und Pfarrer Jörg Hohlweger sowie die Bereichsleiterin für den Sozialtherapeutischen Verbund, Diana Kollenberg-Ewald und Sylvia Brockmann von der Altenhilfe würdigten die Arbeit Leons in den vergangenen drei Jahrzehnten.

Pfarrer Hohlweger zeigte sich besonders glücklich darüber, dass Evelyn Leon noch so „frisch aussehend“ in den Ruhestand geht. Rund zehn Jahre durfte er mit Evelyn Leon zusammenarbeiten. „Und ich habe in dieser Zeit viel von ihr gelernt, von ihrem Auftreten und Wirken. Sie hat, manchmal auch mit ihren Widersprüchen, die Herde zusammengehalten.“

Gerhard Schönberg fasste in seinem Wortbeitrag noch einmal die wichtigsten Stationen im beruflichen Werdegang Leons zusammen. „Mit gerade einmal 33 Jahren, am 1. Oktober 1990, fing Evelyn Leon als Leitungsassistentin bei der Bergischen Diakonie an. Viereinhalb Jahre später, am 1. April 1995, übernahm sie die Stelle der stellvertretenden Bereichsleitung. Am 1. August 2001 wurde sie zur Bereichsleitung ernannt.“ Ein weiterer Meilenstein, so ist sich auch Evelyn Leon sicher, war die Zusammenlegung der vorher getrennt arbeitenden Fachbereiche in den gemeinsam geführten Kinder- und Jugendhilfe Verbund.

Führungslos geht es natürlich nicht in die Zukunft. Mit Carsten Schüler hat Evelyn Leon bereits einen geeigneten Nachfolger gefunden. „Wir kennen uns schon seit rund acht Jahren, haben zusammen in einem Ausschuss gesessen“, erklärte die künftige Pensionärin. Schüler selbst freut sich auf seine Aufgabe. „Ich übernehme ein Lebenswerk und eine Lebensleistung“, ist sich der 47-Jährige sicher. Seit 17 Jahren ist er in verschiedenen Leitungspositionen tätig, hat die vergangenen 13 Jahre in Hamburg gelebt. „Mein Herz schlägt aber für das Bergische Land, in Remscheid bin ich aufgewachsen“, berichtet Carsten Schüler. Dass ihm die Jugendhilfe kein Fremdwort ist, verdeutlicht er ebenfalls mit seiner Vita. 25 Jahre ist Carsten Schüler bereits in diesem Fachbereich tätig. „Meine erste Priorität ist es, den Kinder- und Jugendhilfe Verbund in dem bisherigen Tempo weiterzuführen und auch weiterzuentwickeln. Ich möchte die Inklusion der Bereiche weiter fortsetzen und habe dafür ein sehr starkes Team an meiner Seite.“ Seit drei Monaten schaut Schüler seiner Vorgängerin bereits über die Schulter.

Wie wichtig Kreativität und Dynamik in diesem Beruf ist, verdeutlichte Evelyn Leon selbst. „Jugendhilfe bleibt nie gleich, sie verändert sich immer“, ist sie sich sicher und bedankte sich gleichzeitig bei den rund 350 Mitarbeitern, die ebenfalls zum Erfolg der vergangenen Jahre beigetragen haben.

Was die Zukunft für Evelyn Leon bereithält, kann sie noch nicht mit Gewissheit sagen. „Ich bin schließlich noch nie in Rente gegangen“, gab sie lachend wieder. „Im Moment bin ich einfach nur froh, dass trotz dieser schweren Zeit für mich alles sehr gut zum Abschluss gekommen ist.“ Ein bisschen Vorfreude schwang jedoch mit, als Evelyn Leon von ihrer Vorliebe für das Klarinettenspiel berichtete. Endlich wieder im Orchester üben zu können, da freue sie sich besonders drauf. „Denn aktuell übe ich nur alleine.“

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