Essen für Kinder ist gesichert

„Kinder in Not“ übernimmt die Kosten für das Mittagessen in Kitas, weil die Arge die Anträge nicht rechtzeitig bearbeiten kann.

Wülfrath. Damit den zuschussberechtigten Kindern nach den Sommerferien in den Ganztagsschulen und Kindertagesstätten ihr Essen serviert werden kann, stellt die DRK-Initiative „Wülfrather Kinder in Not“ die Finanzierung zunächst sicher. „Wir gehen in Vorleistung“, bestätigt DRK-Vorsitzender Wolfgang Peetz auf WZ-Nachfrage. Der Grund: Die Arge kann nicht vor dem Herbst die Zuschüsse bewilligen.

Stadt, Arge, aber auch Schulen, Kindergärten und „Kinder in Not“ saßen gemeinsam am Runden Tisch, um die Problematik zu erörtern. „Eine gute Sache. So sind alle Beteiligten im Gespräch, Wege können verkürzt werden. Es wird einfach Klarheit hergestellt“, begrüßt Michaele Berster, Fachbereichsleitung Jugendhilfe, dieses „Gipfeltreffen“ — auch wenn nicht alle Auskünfte befriedigen konnten. Wie bei der Bezahlung des Mittagessens.

In den vergangenen Jahren hatte „Kinder in Not“ sichergestellt, dass den bedürftigen Kindern das Mittagessen finanziert wurde. Als einen Beitrag zur Bildung hatte Peetz dies immer bezeichnet. Künftig soll die Finanzierung — etwa 60 000 Euro sind pro Jahr nötig — über das sogenannte Bildungspaket des Bundes (Gesetz zur Teilhabe) laufen. Dafür müssen die Empfangsberechtigten zwei Anträge stellen: beim Jobcenter und im Sozialamt. „Noch haben nicht alle Kunden diese Anträge gestellt“, merkt Berster an. Die Bewilligung ist dann aber nur Formsache — und eine Frage der Zeit, wie die Arge am Runden Tisch klar machte.

So steht fest, dass die Bewilligung weder rechtzeitig zum Start des Kindergartenjahres im August, noch zum Schuljahranfang am 7. September erteilt werden könne. Ohne Bewilligung können die Kinder aber nicht zur Ogata gehen. Um das aber zu ermöglichen, springt „Kinder in Not“ ein. 5000 Euro im Monat sind für die etwa 100 betroffenen Kinder nötig. Peetz: „Wir stellen die Finanzierung bis Oktober sicher.“ Und nicht nur das: Mit dem Anspruch auf Bezahlung des Mittagessens in den Einrichtungen ist ein Pflichtanteil der Eltern in Höhe von 20 Euro verbunden.

„Wir wollen gar nicht erst das Risiko eingehen, dass eine sinnvolle Ganztagsbetreuung daran scheitert, dass eine Familie diese 20 Euro nicht aufbringen kann. Deshalb übernehmen wir diesen Betrag“, kündigt Peetz an. Doch in der DRK-Initiative denkt man schon weiter. „Durch das Bildungspaket werden viele Dinge geleistet, die wir immer gefordert haben. Das ist gut, auch wenn es zu bürokratisch läuft“, sagt Peetz. Die Initiative wolle aber weiter bedürftigen Kindern helfen. „Die musikalische Erziehung und Ausbildung liegt immer noch im Argen“, befindet er. Mit den im Paket vorgesehenen zehn Euro sei das nicht leistbar. „Gut möglich, dass wir in diesem Bereich aktiv werden“, sagt Peetz.

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