Velbert Epilepsie und Schlaganfall bei Kindern

Velbert · Chefarzt Sören Lutz von der Kinder- und Jugendklinik referiert beim Medizinforum.

 Sören Lutz ist Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderneurologie.

Sören Lutz ist Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Kinderneurologie.

Foto: Helios/Michael Mutzberg/Helios

Es gibt Krankheiten, bei denen man vermuten mag, dass daran nur ältere Menschen erkranken können. Jedoch ist es so, dass auch Kinder und Jugendliche von Schlaganfällen, Epilepsie und Multipler Sklerose betroffen sein können. Sören Lutz, Experte für Neuropädiatrie (Neurologie des Kindes- und Jugendalters) und Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Helios Klinikum Niederberg, klärt am Dienstag, 29. Oktober, über Behandlungsmethoden dieser Krankheiten auf.

Am häufigsten erkranken
Kinder im Vorschulalter

In Deutschland erleiden pro Jahr etwa 300 bis 500 Kinder einen Schlaganfall. Mittlerweile betrifft jeder 20. Schlaganfall ein Kind oder einen Jugendlichen. Am häufigsten erkranken Kinder im Vorschulalter. Jungen sind etwas häufiger als Mädchen betroffen. „Der Begriff Schlaganfall bezeichnet Durchblutungsstörungen im Gehirn, die unterschiedliche Ursachen haben können. Nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche, Kinder, Neugeborene und sogar Ungeborene können einen Schlaganfall erleiden“, erklärt Dr. Sören Lutz. Allerdings sind die Ursachen für die jeweiligen Durchblutungsstörungen bei Erwachsenen zumeist andere als bei Nicht-Erwachsenen.

Auch Epilepsie bei Kindern ist keine Seltenheit: Krampfanfälle zählen zu den häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Bei einem epileptischen Anfall ist vorübergehend die Funktion des Gehirns in einer bestimmten Region oder insgesamt (generalisierter Anfall) gestört. „Die Anfälle können scheinbar aus dem Nichts heraus entstehen. Häufig werden sie aber durch Auslöser getriggert wie flackerndes Licht oder auch Schlafmangel“, erklärt Lutz. Bei Kindern wie Erwachsenen können eine genetische Veranlagung, Hirnverletzungen sowie Grunderkrankungen, wie zum Beispiel eine Hirnhautentzündung oder Stoffwechselstörungen, Grund für epileptische Anfälle sein. Mit Medikamenten lassen sich die Krampfanfälle meist gut behandeln.

Multiple Sklerose (MS) ist eine tückische Krankheit: Im Unterschied zur MS bei Erwachsenen äußert sich die Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen fast immer in Schüben. Zwischen diesen Schüben bilden sich die Symptome zurück. Allerdings treten die Schübe häufiger auf als bei Erwachsenen. Bei der Hälfte der Betroffenen verschlechtert sich der Zustand ungefähr 20 Jahre nach Krankheitsausbruch zunehmend.

Diese Krankheiten erfordern, speziell bei Kindern, eine zielgerichtete Behandlung. Sören Lutz wird diese im Medizinforum, am 29. Oktober, ab 18 Uhr, erläutern. Die Veranstaltung findet im Sitzungssaal 1 und 2 an der Robert-Koch-Straße 2 statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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