Eine besondere Lebensweise im Niederbergischen Museum

Eine neue Ausstellung zeigt Aspekte aus dem Leben der Diakonissen.

Eine besondere Lebensweise im Niederbergischen Museum
Foto: Ulrich Bangert

Wülfrath. Manche sind aus hartem Beton, andere in bunten Farben bemalt oder mit alten Fotografien beklebt. Zehn verschiedene Skulpturen sind ab sofort bis zum 21. März im Niederbergischen Museum ausgestellt. Sie zeigen verschiedene Aspekte rund um die Diakonissen der Bergischen Diakonie. Entstanden sind sie im Rahmen des Projekts „Spurensuche“, an dem Schüler des evangelischen Berufskollegs, Kinder aus den Einrichtungen und auch Menschen aus der Alten- und Behindertenhilfe beteiligt waren.

Das Grundkonzept ist unscheinbar und doch klar. Die Skulpturen zeigen entweder den Umriss einer Diakonisse oder das Innenleben, also das, was sich innerhalb dieses Umrisses befindet. Thematisch bedeutet das: der Umriss steht für die Lebensform, das Innenstück für den Lebensinhalt dieser besonderen Frauen.

Jörg Hohlweger, Vorstand der Bergischen Diakonie

Pfarrer und Vorstand der Bergischen Diakonie Jörg Hohlweger sieht das Besondere an dem Lebensmodell der Diakonissen - auch wenn das mittlerweile vielleicht überholt sein mag. „Dieser Verzicht, der dem Leben der Diakonissen zugrunde liegt, bedeutet hier auch eine Art Freiheit“, sagt er. Nicht aber etwa eine Freiheit von etwas, sondern eine Freiheit für etwas. Durch den Verzicht auf Ehe und Besitz frei zu sein, für eine bestimmte Aufgabe und den Dienst am Menschen. Auf dem Rücken dieser Frauen sei die Diakonie erst gewachsen und zu dem geworden, was sie heute ist.

In welchen Bereichen die Diakonissen aktiv waren, zeigt sich in der Ausstellung. Eine Skulptur ist hellrot bemalt, daneben stehen Blumentöpfe. Hier geht es um das Wissen der Frauen um Natur und Körper. Eine andere Skulptur ist in verschiedenen Farben bemalt - helle, fröhliche aber auch dunkle. Die Hilfe, die die Frauen in seelischer Not geleistet haben, soll hier thematisiert werden.

Die Diakonissen sind eine aussterbende Art, das weiß auch Jörg Hohlweger. Zwei gebe es hier noch - eine davon 85 und eine 95 Jahre alt. Die beiden blicken positiv auf das Diakonie-Jubiläum und ihre Darstellung in der Ausstellung. Das war Hohlweger wichtig. „Toll, wie unsere Arbeit fortgeführt wird“, habe eine von beiden gesagt. Zwar sind die Formen heute anders, dass Menschen sich für andere Menschen einsetzen, sei aber gleich geblieben.

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