Neviges Ein Parcours und mehr Messen

Neviges. · Die Nevigeser Kirchengemeinden bereiten sich auf ein etwas anderes Weihnachtsfest vor.

 Pfarrer Detlef Gruber (l.) und Jugendleiter René Görtz stimmen die Elemente des kreativen Parcours ab, auf den die Protestanten am Heiligen Abend durch die Stadtkirche geschickt werden.

Pfarrer Detlef Gruber (l.) und Jugendleiter René Görtz stimmen die Elemente des kreativen Parcours ab, auf den die Protestanten am Heiligen Abend durch die Stadtkirche geschickt werden.

Foto: Ulrich Bangert

Weihnachten wird in diesem Coronajahr ganz anders sein. Es wird keine überfüllten Kirchen an Heiligabend geben. Nach den derzeitigen Planungen hat die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Neviges vorgesehen, bereits am 23. Dezember ab 17 und ab 19 Uhr in der ehemaligen Kirche Siepen einen vorweihnachtlichen Gottesdienst abzuhalten. Die Plätze sind begrenzt, eine Anmeldung unter Telefon 02053/503 26 52 ist unbedingt erforderlich. Am Heiligen Abend ist ab 10 Uhr auf dem Youtube-Kanal der Kirchengemeinde und über ihre Homepage der weihnachtliche Online-Gottesdienst mit Krippenspiel und Musical zu sehen.

Zu jeder Station wird im
Drei-Minuten-Takt gewechselt

Für die Zeit zwischen 15 und 18 Uhr hat sich ein Team um René Görtz, Tobias Wegschaider sowie Susanne und Detlef Gruber einen kreativen Parcours durch die Stadtkirche einfallen lassen. „Zu jeder Station wird in einem Drei-Minuten-Takt gewechselt“, kündigt René Görtz an und räumt ein, dass noch nicht alles fertig ist. Unter anderem wird die bekannte Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium vorgetragen, es gibt eine Krippe, Weihnachtslieder sind zu hören, vieles wird digital dargestellt. „Es wird nicht langweilig“, verspricht der Jugendleiter.

Damit Platz zum Flanieren bleibt, wird der Weihnachtsbaum ein bisschen kleiner als sonst ausfallen und auf einem Brett über den seitlichen Kirchenbänken stehen. Wie es sich für einen Gottesdienst gehört, verlassen die Besucher mit einem Segen das Gotteshaus. „Zu Beginn werden die Besucher in die Kirche geleitet“, so die Vorstellung von Pfarrer Detlef Gruber, dem daran gelegen ist, dass draußen ein bisschen Atmosphäre herrscht: „Da stellen wir ein paar Feuerschalen auf.“ Wer an diesem Weihnachtsrundkurs teilnehmen möchte, der kann sich ab sofort bis zum 17. Dezember über die Internetseite der Gemeinde einen Zeitabschnitt auswählen und erhält für bis zu sieben Personen aus einer Familie ein kostenloses Ticket. „Diesen QR-Code muss man ausdrucken oder auf dem Handy vorzeigen“, bittet René Görtz. Für alle, die mit dieser Technik hadern, besteht die Möglichkeit, im Gemeindebüro zu den bekannten Öffnungszeiten ein solches Ticket zu buchen. Den Heiligen Abend beschließen die Protestanten mit einem besinnlichen Spätgottesdienst ab 22 Uhr. „Dafür gibt es keine Anmeldung. Es sollten aber bitte nicht so viele Leute kommen“, so der Wunsch des Pfarrers, der aus Erfahrung weiß, dass so spät bisher nur wenige Gläubige kamen.

Um Gemeinde und Gemeinschaft in Pandemie-Zeiten erfahrbar zu machen, hatte die katholische Gemeinde Maria, Königin des Friedens im Frühjahr eine digitale Oster-Schatzkiste eingerichtet. Die Idee kam so gut an, dass es nun eine vorweihnachtliche Schatzkiste gibt. Besucher finden ab sofort auf der Internetseite der Gemeinde Besinnliches, Texte zu den Sonntagen, Interessantes zu den Heiligen des Monats, kreative Ideen und vieles mehr zum Ansehen, Durchlesen oder Anhören. Sie können auch selber in die digitale Regalwand Texte, Grüße, Anregungen, Rezepte hineinschreiben.

Damit jeder trotz der beschränkten Plätze Weihnachten feiern kann, bietet die katholische Gemeinde an den Feiertagen eine Vielzahl von Messfeiern in allen drei Kirchen an. An Heiligabend sind zwei Krippenspiele geplant (Mariendom und St. Antonius, jeweils 15 Uhr), außerdem vier Christmetten (Familienchristmette in St. Mariä Empfängnis und St. Antonius, jeweils um 17.30 Uhr; Christmette im Mariendom ab 19.30 und 22 Uhr). Am ersten und zweiten Weihnachtstag wird ebenfalls an mehreren Terminen Hochamt beziehungsweise Messe gefeiert. „Gesungen werden darf aufgrund der Hygienevorschriften nur mit Maske, die zudem den ganzen Gottesdienst über zu tragen ist“, so Verwaltungsleiterin Andrea Rehrmann. Die beiden Familienchristmetten werden aber von den Musikgruppen Grenzenlos beziehungsweise Da Capo musikalisch gestaltet, und der Kirchenchor wird an den Weihnachtstagen dreimal in kleiner Besetzung und über die Emporen verteilt im Dom singen.

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