Wülfrath Ein „Grünkorn“ verlässt das Unternehmen

Wülfrath · Für Cristin Prehn und Anne Schemann werden sich die beruflichen Wege in Zukunft trennen.

 Anne Schemann wird den Unverpacktladen weiterhin betreiben.

Anne Schemann wird den Unverpacktladen weiterhin betreiben.

Foto: Tanja Bamme

. Anfang Dezember 2019 eröffnete das Unternehmerduo Anne Schemann und Cristin Prehn ihren ersten Unverpacktladen in Wülfrath. Der Zero-Waste-Shop „Grünkorn“ an der Wilhelmstraße wird seitdem von den beiden Wülfrather Frauen in Gemeinschaftsarbeit betrieben. Damit ist jetzt allerdings Schluss. Bereits in der vergangenen Woche ließ Cristin Prehn über ihren Facebook-Kanal verlauten, dass sie sich nach neuen beruflichen Herausforderungen sehnt. „Ich habe die letzten zwei Jahre fast durchgearbeitet und hatte eine 40 bis 50-Stundenwoche. Das soll sich in Zukunft ändern. Ich hätte gerne etwas, wo ich nachmittags Zuhause sein kann und wieder etwas Ruhe finde“, erklärt die gelernte Gardinenschneiderin der WZ.

Das Angebot an Obst und Gemüse soll weiter ausgebaut werden

Die beiden Frauen trennen sich beruflich im Guten, Anne Schemann wird den Laden in Zukunft allerdings alleine weiterführen. Und diese plant im Zuge der alleinigen Unternehmensführung eine kleine Revolution. „Ich möchte gerne mein Angebot an Obst und Gemüse ausbauen. Das wird bei den Kunden sehr gut angenommen“, versichert Anne Schemann, die seit der jüngsten Kommunalwahl auch als Mitglied der Bündnisgrünen im Einsatz ist.

Zudem bewirbt sich die Wülfrather Jungunternehmerin für den Wülfrather Klimaschutzpreis, der von der Stadt Wülfrath in Kombination mit der Westnetz ausgelobt wird. „Wie hoch die Gewinnerpreise dotiert sind kann ich gar nicht sagen. Ich würde mir wünschen, dass es für einen neuen Kühlschrank reicht, in dem sich im Sommer Obst und Gemüse besser lagern lassen“, so die Fachfrau, die ihren ideologischen Gedanken in ihre Arbeit einfließen lässt.

Doch mit diesen Veränderungen soll noch nicht Schluss sein. Demnächst möchte Anne Schemann Zero-Waste-Kurse anbieten, Workshops schaffen und für die Mittagszeit auch mal kleinere Snacks zubereiten. Dafür muss die kleine Küche ausgebaut werden. „Ich brauche beispielsweise ein Handspülbecken, damit ich die Genehmigung für die Zubereitung von Lebensmitteln bekomme“, erklärt sie.

Unterstützung für das neue berufliche Unterfangen bekommt Anne Schemann von ihrer Familie, von Freunden und auch von ihrem Mann. „Der macht zum Beispiel die Buchhaltung“, so die Wülfrather Grünkorn-Betreiberin. „Ganz alleine würde ich das nicht schaffen.“ Daher wird auch händeringend eine fähige Teilzeitkraft gesucht. Jemand, der mitdenkt, mithilft und auch gerne den Umweltgedanken mitträgt. Und der gerade in den Nachmittagsstunden Zeit hat. Einen Aufruf über die Sozialen Medien haben die beiden Damen bereits gepostet. „Bisher aber leider ohne Erfolg“, so Cristin Prehn erklärend. „Vielleicht findet sich ja auf diesem Weg eine Interessentin.“

Neu wird in Zukunft auch der Instagram-Kanal sein, den Kunden künftig unter @gruenkorn.unverpackt erreichen können. Für die Kunden wird sich nicht viel ändern. „Natürlich waren die Kunden über diese Nachricht überrascht, grundsätzlich sind aber alle glücklich, dass es den Laden weiter geben wird. Ich möchte auch die Kooperationen mit anderen Unverpacktläden und der Freien Aktiven Schule vorantreiben. Aus allen Ecken kommen Hilfsangebote. Das ist wirklich schön“, so Anne Schemann.

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