Ein ausgezeichneter Ort

Der Verein „Bücherstadt Langenberg“ ist stolz auf den Preis im bundesweiten Wettbewerb.

Langenberg. Selten zuvor hat sich Isolde Marx so sehr über Post gefreut, wie über den Brief, der ihr vor wenigen Tagen ins Haus flatterte: „Ich bin ausgeflippt, wusste gar nicht, wen ich zuerst anrufen soll.“

Die Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Bücherstadt Langenberg war schier aus dem Häuschen, als sie las, dass der Verein zu den Preisträgern des bundesweiten Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ gehört, der seit 2006 von der Standortinitiative „Deutschland — Land der Ideen“ und der Deutschen Bank unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten ausgeschrieben wird.

„Im Namen der Initiative ,Deutschland — Land der Idee‘ und der Deutschen Bank gratulieren wir Ihnen herzlich: Ihre Idee Bücherstadt Langenberg — Literarische Kulturförderung wurde aus rund 2600 Bewerbungen ausgewählt. Sie sind nun „Ausgewähler Ort 2011“, las Isolde Marx.

Bis dahin hatte die Vereinsvorsitzende einen Haufen Papierkram erledigen müssen, um alle Anforderungen für den Wettbewerb zu erfüllen. „Das war ein enormer Aufwand.“ Aber es hat sich gelohnt: „Dieser Erfolg, von höchster Stelle anerkannt — da bin ich schon stolz wie Oskar“, sagt sie und hofft, dass die Auszeichnung viele Menschen nach Langenberg locken wird.

Als vor Jahren die historische Innenstadt zu veröden drohte, weil immer mehr Geschäfte und Ladenlokale aufgegeben wurden, machten es sich die Langenberger Bücherfreunde zur Aufgabe, die Innenstadt zu beleben. „Es musste eine besondere Idee her für diese schöne schnuckelige Stadt. Da sind wir aufs Buch gekommen“, sagt Isolde Marx.

Inzwischen gibt es in der Langenberger Altstadt sieben Geschäfte, die mit dem Buch zu tun haben. „Wir haben aber nicht nur leerstehende Läden mit altem Papier gefüllt, sondern haben auch erreicht, dass andere Läden neu aufgemacht haben“, sagt Isolde Marx.

Menschen und Geld wollte der Verein von Anfang an nach Langenberg holen. „Dafür war uns jedes Mittel recht. Das Buch ist der Anfang.“ Deshalb verstehen sich die Mitglieder des Vereins auch als Wirtschaftsförderer. „Wir leben hier in einer Sahneschnitte. Zehn Millionen Besucher aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet können unsere Stadt innerhalb von einer Stunde erreichen“, sagt Isolde Marx.

Zwar ist der Preis nicht mit einer Geldprämie verbunden, bietet dem Verein aber auf einer interaktiven Onlineplattform die Möglichkeit, andere Menschen zum Mitmachen zu begeistern und Unterstützung für Projekte zu finden. „Davon erhoffen wir uns natürlich wichtige Kontakte“, sagt Isolde Marx.

Am 27. März wird der Verein Vertreter der Initiative und der Deutschen Bank begrüßen und sie durch Langenberg führen. „Wir zeigen ihnen das, was alle Besucher bei uns zu sehen bekommen.“ Mit Plakaten und Bannern an den Ortseingängen wird der Verein Langenberg als „Stadt der Ideen“ bewerben. „Darauf kann die Stadt stolz sein“, meint die Vorsitzende.

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