Wülfrath/Kreis Mettmann Der DRK-Kreisverband sucht junge Menschen für die Blutspende

Wülfrath · Der Regionalbezirk West des DRK erstreckt sich von Düsseldorf bis Köln.

 Iris Knipping betreut die Blutspendezentrem im Regionalbezirk.

Iris Knipping betreut die Blutspendezentrem im Regionalbezirk.

Foto: Tanja Bamme

Mit Beginn der Corona-Pandemie machte sich die Sorge bei dem DRK Kreisverband breit, dass die notwendigen Blutspendetermine an zentralen Stellen nicht mehr wahrgenommen werden. „Wir haben daher vermehrt Aufrufe gestartet und Menschen gesucht, die zur Blutspende gehen“, erinnert sich Iris Knipping, Öffentlichkeitsreferentin für den Blutspendedienst West.

Was folgte, war eine Welle der Hilfsbereitschaft. Zahlreiche Menschen folgten den Aufrufen, meterlange Schlangen bildeten sich vor den Blutspendezentren, auch in Wülfrath (die WZ berichtete). Doch wie sieht es jetzt, fast zwei Jahre nach Corona-Ausbruch, aus? „Die Situation hat sich wieder normalisiert. Auch Personen, die regelmäßig gespendet haben, sind wieder zurückgekommen“, freut sich Knipping, die für einige organisatorische Umstrukturierungen sorgte. So können Blutspender online einen Termin reservieren. Die Umstellung auf das Terminreservierungsprogramm funktionierte unkompliziert. „Das macht es für uns leichter, den Überblick zu behalten“, so Knipping.

Mit Blick auf die Zahlen wird deutlich, dass gerade Neuspender in dieser Zeit vermehrt an den Blutspendestellen vorstellig wurden. „Im Jahr 2020 haben wir im Kreis Mettmann insgesamt 1607 Erstspender gelistet, im Jahr darauf waren es nur noch 1214. Was allerdings noch immer ein guter Schnitt ist“, so die Öffentlichkeitsreferentin, die erklärt, dass gerade die jungen Neuspender für das DRK wichtig sind. „Statistisch gesehen, kommt ein Neuspender einmal im Jahr zur Blutspende. Erfahrene Spender im Schnitt 2,3-mal im Jahr. Um den Wegfall der älteren Spender zu kompensieren, ist es daher sehr wichtig, dass immer wieder neue Menschen nachrücken.“

Der Bedarf bleibt also groß. Was fehlt, sind die Besuche bei den Firmen. In den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln, zu dem auch der Kreis Mettmann zählt, was das DRK immer wieder bei großen Unternehmen vor Ort, um Mitarbeiter zur Blutspende zu bewegen. „Nicht selten haben wir auf diesem Weg bis zu 50 Spender generiert. Aber da jetzt vermehrt im Homeoffice gearbeitet wird, fallen diese Termine weg. Das macht sich auch in unserer Statistik bemerkbar“, erklärt Iris Knipping.

In Wülfrath halten sich die Zahlen jedoch stabil. Zur letzten Blutspendeaktion in den Räumen der Awo an der Schulstraße meldeten sich im Vorfeld rund 80 Personen an. „Das ist für eine so kleine Stadt wie Wülfrath schon bemerkenswert. Das muss mal gesagt werden“, freut sich Iris Knipping, die diese Spendenbereitschaft nicht in jeder Stadt beobachten kann. Gerade in Großstädten werden sinkende Zahlen verzeichnet. „Es war aber schon immer so, dass in ländlicheren Regionen die Bereitschaft zur Hilfe größer war. Meist bedienen Städte wie Wülfrath die umliegenden Großstädte mit.“

Große Freude herrscht auch in den Reihen der zahlreichen Ehrenamtler, die endlich nach langer Pause wieder im bekannt besetzten Team zusammenarbeiten können. Wurden gerade mit Beginn der Pandemie die über 60-Jährigen aus dem aktiven Blutspendedienst aus Sicherheitsgründen entlassen, kann diese Personengruppe endlich wieder mitwirken. „In der Zwischenzeit haben wir mit jüngeren Helfern gearbeitet. Das hat sehr gut funktioniert. Organisiert wird der Pool der ehrenamtlichen Mitarbeiter allerdings über die Ortsverbände selbst, das macht der Kreisverband nicht.“ Näheres zum Blutspendedienst West sowie die nächsten Termine und Anmeldemöglichkeiten unter:

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort