Neviges Domwände werden gleich mitsaniert

Neviges. · Die Arbeiten am Dach des Mariendoms schreiten voran. Das Gerüst an der Löher Straße stellt keine große Einschränkung dar.

 Bauleiter Lenard Dankesreiter (v.l.), Florian Kempis von der Bauüberwachung (ptd-Ingenieure) und Polier Frank Wiemhoff zeigen auf dem Gerüst den Unterschied zwischen der sanierten Pyramide und dem noch unbehandelten Pultdach vorne links.

Bauleiter Lenard Dankesreiter (v.l.), Florian Kempis von der Bauüberwachung (ptd-Ingenieure) und Polier Frank Wiemhoff zeigen auf dem Gerüst den Unterschied zwischen der sanierten Pyramide und dem noch unbehandelten Pultdach vorne links.

Foto: Ulrich bangert/Ulrich Bangert

„Wenn das Gerüst schon einmal steht, dann werden auch gleich die Wände mitgemacht“, beschreibt Lenard Dankesreiter das praktische Vorgehen bei der Sanierung des Daches des Mariendomes. „Allerdings ist das nicht so aufwändig wie beim Dach, weil es hier keine Fugen gibt, durch die Wasser dringt“, so der Bauleiter der ausführenden Firma Torkret. Bereits seit einigen Wochen wird die Löher Straße durch ein Gerüst eingeschränkt, an dem die Betonwände der Wallfahrtskirche saniert werden.

Das Besondere an dieser Stelle sind die Fugen, die auf eine Sollbruchstelle hindeuten, die von unten wohl kaum einem Betrachter aufgefallen sind: „Hier sollte mal die Orgel hin und eine Verbindung zum Nachbargrundstück geschaffen werden.“ Polier Frank Wiemhoff hatte von diesen Plänen gehört, die wohl nie umgesetzt werden.

Fehlende Fugen sind die Ursache für die Undichtigkeiten

Der Dom verfügt seit Jahren über ein angemessenes Instrument, das Grundstück des einst katholischen Krankenhauses ist an einen privaten Investor verkauft worden. „Die Fugen müssen beweglich bleiben“, stellt Lenard Dankesreiter fest. „Das ganze Dach hat keine Fugen, das ist die Ursache für die Undichtigkeiten.“ Die entstehen, weil sich das Material bei Hitze ausdehnt und im Winter bei Kälte zusammenzieht. Diese Problematik war bei der Planung und dem Bau des Domes vor gut einem halben Jahrhundert noch nicht bekannt.

Die Schadstellen an den Wänden werden nach Absprache mit der Denkmalbehörde ausgebessert. Während an den Seiten die Betonbauer noch den Mörtel verreiben, sind die Gerüstbauer dabei, an den Pultdächern Arbeitsflächen zu schaffen, damit diese ebenso wie die fertiggestellten Pyramiden saniert werden können. Auf der Oberfläche haben sich Mose gebildet, die beim Sandstrahlen ebenso entfernt werden, wie die vor Jahren aufgebrachte Epoxidharzschicht. „Die muss weg, weil ein mineralischer Auftrag erfolgt“, stellt Polier Wiemhof fest. Zuvor wird der freigelegte Bewehrungsstahl nochmals gestrahlt, mit Korrosionsschutz versehen und mit Grobmörtel reprofiliert. In frischem Mörtel werden die Karbonetze eingearbeitet, es folgt eine weitere Lage Mörtel mit dem High-Tec-
Textilgeflecht.

Handwerker rechnen mit Ende der Arbeiten bis Weihnachten

Das verschwindet unter einer letzten Mörteldecke, auf die die pigmentierte Deckschicht mit der Struktur der Bretterschalung eingearbeitet wird. Bis Weihnachten rechnen die Bauleute, dass sie mit diesen Arbeiten durch sind. Danach muss das Material aushärten, abschließend wird ein Hydrophobierungsmittel aufgebracht, das verhindert, dass Wasser und darin gelösten Stoffe, die dem Beton schaden könnten, aufgenommen werden.

Anfang des kommenden Jahres wird das Gerüst an der Löher Straße wieder ab- und an anderer Stelle aufgebaut. Durch die Einschränkung an der Löher Straße ist es bisher zu keinen Problemen gekommen. „Das Verhältnis zu den Nachbarn ist gut, es gibt netten Smalltalk“, so Frank Wiemhoff. Die Bauleute sind darauf bedacht die Anwohner stets auf dem neusten Stand zu halten. Auf Infotafeln bedauern sie, dass nicht immer genau angekündigt werden kann, wann Material angeliefert wird. Mit ziemlicher Sicherheit wird es ab dem 16. September wieder laut werden, weil dann drei Wochen lang der Untergrund mit Sandstrahl bearbeitet wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort