Wülfrath Im Tresor der Stadt lagern Kostbarkeiten

Wülfrath. · Die von der Verwaltung aufbewahrten Schätze wie das Goldene Buch und die Amtskette der Bürgermeisterin mit ihren 22 Steinen sind von hohem ideellen Wert.

 Stadtarchivar Axel Bayer recherchiert aktuell die Herkunft der Amtskette, die im Jahr 1964 der Stadt Wülfrath geschenkt wurde.

Stadtarchivar Axel Bayer recherchiert aktuell die Herkunft der Amtskette, die im Jahr 1964 der Stadt Wülfrath geschenkt wurde.

Foto: Tanja Bamme

Im Tresor des Wülfrather Rathauses lassen sich ganz besondere Schätze finden. Einer dieser Schätze ist das Goldene Buch der Stadt, das 2001 vom damaligen Bürgermeister Ulrich Eilebrecht in Auftrag gegeben wurde. „Ein Vorgängerbuch haben wir im Stadtarchiv nicht gefunden. Deshalb gehen wir davon aus, dass es das erste und bisher einzige Goldene Buch der Stadt ist“, verrät Stadtarchivar Axel Bayer.

Doch wer darf sich in dem in Leder gebundenen und mit dem Stadtwappen versehenen Buch verewigen? Auch hierüber gibt es keine klaren Aussagen. „Auf Nachfragen bei anderen Kommunen bekam ich die Antwort, dass allein der Bürgermeister entscheiden darf, wer sich in das Buch einträgt.“

Und so ist die Zahl der Unterschriften, die auf wichtige Stadtbesuche und Empfänge hinweisen, auch 18 Jahre nach Einführung des Goldenen Buches noch recht übersichtlich. Einer der letzten Einträge handelt von der Eröffnung des Panoramaradwegs im Jahr 2011. Auch der Besuch von König Philippe, dem König der Belgier, war es Wert, eine Seite des rot umbundenen Buches bereitzuhalten.

Bürgermeisterin Claudia Panke sucht man auf den Seiten bisher jedoch vergebens. Absoluter Unterschriften-Spitzenreiter hingegen ist der noch immer amtierende Landrat Thomas Hendele, der eine Vielzahl der offiziellen Besuche und Empfänge mitbegleitete. So einfach kreuz und quer über die Seite zu schreiben, ist übrigens nicht erlaubt. Fein säuberlich und im Bestfall möglichst mittig sollte der Amts- oder Würdenträger seinen Schriftzug platzieren. „Im Anschluss lassen wir den Eintrag auf der Seite dokumentieren. Dies geschieht extern und in Schönschrift“, erklärt Franca Calvano vom Büro der Bürgermeisterin.

Doch nicht nur das Goldene Buch nimmt Raum im städtischen Tresor ein. Auch die Bürgermeister(innen)kette lässt sich dort finden. Ein Schmuckstück, das die Verwaltung vor so einige Rätsel gestellt hat. Mittlerweile steht fest, dass die Kette am 4. September 1964 ein Geschenk an den damaligen Bürgermeisters Hans Hüser von einem Wülfarther Ehrenbürger war. Grund war dessen 80. Geburtstag. Auch ist die Künstlerin des außergewöhnlichen Schmuckstücks vor wenigen Tagen ermittelt worden. „Es handelt sich um ein Werk der weltberühmten Kölner Kunstschmiedin Elisabeth Treskow, die im Jahr 1938 die Oberbürgermeisterkette der Stadt Essen sowie 1955 die Amtskette der Stadt Köln entwarf“, weiß Calvano. „Wir recherchieren aktuell, wann unsere Kette entstanden sein könnte.“ Auch die insgesamt 22 Steine auf der Kette lassen Fragen offen. Könnte es sich vielleicht sogar um polierten Kalkstein handeln?

Die Bürgermeisterkette kommt nur sehr selten zum Einsatz

Oft kommt das doch recht schwere Schmuckstück übrigens nicht zum Einsatz. „Nur zu offiziellen Stadtempfängen, wenn Stadtpartnerschaften erneuert werden oder ein Bürgermeister sein Amt neu antritt“, verrät die Verwaltungsmitarbeiterin. Vor einigen Jahren wurde der Kette noch ein Querverschluss zugefügt. „Somit sitzt sie auch bei zierlichen Personen besser und verrutscht nicht.“

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