Diebe stehlen Wasserpflanzen

70 Prozent des angelegten Grüns soll wieder verschwunden sein.

Diebe stehlen Wasserpflanzen
Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Peter Egen kann es nicht fassen. Die neuen Pflanzen am Schlossteich, die der Förderverein zum Frühling eingesetzt hat, sind verschwunden. „Ich habe mir es noch nicht mal angesehen, weil ich mich so geärgert habe“, sagt der Vorsitzende der Freunde und Förderer. Unbekannte haben offenbar schon vor rund drei Wochen ein Großteil der 500 Wasserpflanzen gestohlen.

„70 Prozent der Pflanzen sind weg“, sagt Gartenbaufachmann Peter Meister, der die Renaturierung der Anlage übernommen hatte. „Da wollte jemand wohl seinen eigenen Gartenteich verschönern“, glaubt Meister. Anders kann der Fachmann sich die Verluste in der Botanik — die zunächst tagelang unentdeckt blieben — nicht erklären. „Erst dachte ich, dass vielleicht Tiere die Pflanzen abgefressen haben. Aber: Die Wurzelbecken sind mit verschwunden“, erklärt der Gärtner. Ein Indiz dafür, dass sie ausgebuddelt wurden.

Überrascht ist er nicht. Das komme schon mal vor, dass Pflanzen aus dem öffentlichen Raum gestohlen werden. „Man hört, dass das auf Friedhöfen öfters vorkommen soll“, sagt Meister.

Die Stadt Velbert, die nach der Schenkung des Schlossfördervereins, nun die Leidtragende des vermeintlichen Diebstahls ist, behält sich vor, Anzeige gegen Unbekannt zu stellen. „Unsere Juristen prüfen den Fall noch“, sagt Stadt-Sprecher Hans-Joachim Blißenbach, der zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Angaben zu dem Vorfall machen wollte.

Fakt ist laut Peter Meister, der sich den Schaden vor Ort selbst angesehen hat: Wo vor kurzem noch Schilfrohr, Igelkolben, Binsen und Sumpfschwertlilien wuchsen, ist nun fast alles „abgegrast“. Die Pflanzen sollten eigentlich den Schlossteich reinigen. Sie seien aber auch zum Einsetzen an einem kleineren Gewässer geeignet, etwa einem Gartenteich.

Der Schlossförderverein überlegt sich nun, ob er noch einmal Geld in eine erneute Begrünung stecken möchte. „Das muss der Vorstand entscheiden“, sagt Peter Egen. Ursprünglich habe der Verein mehr als 3000 Euro für die Gesamtmaßnahme bezahlt. Eine Nachpflanzung würde hingegen günstiger werden, weil die speziellen Nester aus Stein und Kies jetzt bereits vorhanden sind. Meister kalkuliert den reinen Schaden auf 500 Euro. Trotzdem: „So etwas ist schon traurig.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort