Wülfrath Die Jecken starteten in ihre Session

Wülfrath · Hoppeditz Peter Groß ist seiner Kiste entstiegen und plant für die Session eine Rückkehr.

 Auch in diesem Jahr gab Peter Groß den Hoppeditz für die Wülfrather Kalkstadtnarren.

Auch in diesem Jahr gab Peter Groß den Hoppeditz für die Wülfrather Kalkstadtnarren.

Foto: Tanja Bamme

Zwei Jahre musste Hoppeditz Peter Groß in seiner Kiste verharren. „Nur für ein kleines Video haben wir ihn im vergangenen Jahr mal geweckt“, erinnert sich Michael Decker. Der Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft Kalkstadtnarren freute sich daher umso mehr, dass am vergangenen Donnerstag um 19.11 Uhr der Startschuss für die närrische Zeit gegeben werden konnte.

Mit großen Geleit wurde der Sarg des Hoppeditzes auf die Straße vor dem Vereinsheim in Rohdenhaus getragen. Doch, oh Wunder, der jecke Kerl marschierte auf seinen Beinen hinterher. „Ich musste doch schon früher aufstehen, um mich impfen zu lassen“, gab er der jubelnden Menge mit auf den Weg. In seiner Rede rechnete er mit Vergangenem ab. Auch mit der Corona-Pandemie, die ihm seine fünfte Jahreszeit im Vorjahr so ordentlich verhagelt hatte. „Wir mussten das Vereinsheim schließen, es gab keine Stammtische. Hoffentlich wird das in Zukunft wieder besser“, so Groß.

Tanzgarde begeistert mit neuen Tänzen und schwingenden Hüften

Auch an die vergangenen Kommunalwahlen erinnert sich der Hoppeditz noch recht gut. „Jetzt haben wir vielleicht bald eine Ampel“, stellt er in Aussicht. Mit einem großen Rundumschlag an Danksagungen verabschiedete sich der erste Narr am Platz von seiner Fangemeinde und zog sich mit einem Literglas voll schäumendem Bier in die ruhigere Ecke zurück. Aus der waren nur wenige Minuten zuvor die eigenen Tanzgarden herausgetänzelt. „Unser ganzer Stolz der Gesellschaft“, versichert Decker, bevor die große Garde bei lautstarken Karnevalsklängen das Tanzbein schwingt. Musikalisch wurde das Hoppeditz-Erwachen von dem Mettmanner Stadtorchester begleitet. Dass auch die Musiker eine zweijährige Karnevalspause einlegen mussten, merkte man ihnen nicht an. Souverän schmetterten sie die karnevalistischen Klassiker in die Menge.

Das Kinderprinzenpaar wurde endlich inthronisiert

Als Höhepunkt der abendlichen Veranstaltung, die übrigens ausschließlich im Außenbereich des Vereinsheims stattfand, wurden die kleinen Hoheiten Artjom I. und Luna I. nach etlichen Monaten der Warterei endlich inthronisiert. Mit einer Reim-Rede stellte sich das Kinderprinzenpaar ihren jecken Untertan vor. „Meine Hobbys sind Lego bauen und Klavier spielen. Wenn ich mal groß bin, werde ich Maschinenbauingenieur“, so Prinz Artjom.

Prinzessin Luna hingegen liebt es zu boxen und tanzt seit vielen Jahren in der Garde des Vereins. „Ich möchte gerne mal zur Polizei“, berichtet sie in ihrer Rede. Mit Vereins-, Sessions- und Prinzenorden behangen, durften die kleinen Hoheiten in ihre närrische Jahreszeit starten. Ausstaffiert wurden sie zudem mit einem neuen Ornat. „Damit können wir uns jetzt auch in anderen Städten mit erhobenen Häuptern zeigen“, so Michael Decker, der auch die weiteren Veranstaltungen für die Session durchplant.

Prunksitzung, Rosenmontags-Umzug und weitere Termine sollen unter 3G (im Außenbereich) beziehungsweise 2G (Im Innenbereich) durchgeführt werden. „Und wir sind guter Hoffnung, dass es funktioniert“, ist sich der Vorsitzende sicher.

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