Die stillgelegten Steinbrüche sollen nach Wülfrath locken

Stadt will dem Bevölkerungsrückgang entgegenwirken.

Wülfrath. Fünf Handlungsfelder haben Stadt und Politik in ihren Workshops formuliert, in denen Ziele definiert werden, wie im Rahmen des demografischen Wandels die Schrumpfung Wülfraths gestaltet werden soll. Dabei setzen die Verantwortlichen auf Qualität statt Quantität in den verschiedenen Bereichen — von der Kindergartenzeit über die Schulkarriere bis zum Arbeitsplatz.

Infrastruktur/Stadtplanung: In diesem Feld ist Wülfrath gar nicht so schlecht aufgestellt. So skizziert das einstimmig beschlossene Stadtentwicklungsprogramm bereits sehr detailliert, wie die Innenstadt attraktiviert und zukunftsfit werden soll. Der Umbau des Springs, die Aufwertung der Fußgängerzone und ein Kreisverkehr Mettmanner-/Bahnhofstraße gehören dazu.

Außerdem soll mit Hilfe eines noch zu erstellenden Baulückenkatasters ermittelt werden, wo Wohnungsbau möglich sein kann. Der Umbau bestehender Quartiere soll auch für die Ansiedlung von Neubürgern sorgen. „Wir müssen so agieren, als ob wir wachsen wollen, um eine Einwohnerzahl von 20 000 Einwohnern zu halten“, sagte Axel Effert (CDU) auf dem Informationsabend der Stadt.

Wirtschaftsförderung: Auf so genannte Business-Angels — erfahrene Unternehmer die Firmengründer an die Hand nehmen — will Wirtschaftsförderer Karsten Niemann unter anderem setzen. So sollen neue Firmen am Standort entstehen.

Ein weiteres Thema soll die Gewinnung von Fachkräftestellen sein, um jungen Arbeitnehmern vor Ort eine berufliche Perspektive zu geben. Familie und Senioren: Mehrgenerationenwohnen, eine Vernetzung der Generationen und die Sicherstellung der Mobilität werden als Themen benannt. Eine konkrete Idee: die Schaffung von Stadtbuslinien. Bildung: Als einen „wesentlichen Standortfaktor“ bezeichnet Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider das Thema Bildung, „weil Bildung die soziale Stabilität sichert“.

Ohne Bildung komme man nicht weiter, fügte Manfred Hoffmann (SPD) hinzu. Verwaltung und Politik sind sich einig, dass eine Folge der sinkenden Einwohnerzahl weitere Kindergarten- und Schulschließungen sein werden.

Dennoch müsse es das Ziel sein, dass in Wülfrath auch in Zukunft alle drei Bildungsabschlüsse möglich sein sollen. Kultur, Tourismus, Sport: Alleinstellungsmerkmale Wülfraths sollen definiert und vermarktet werden. Die Steinbrüche sollen da eine bedeutende Rolle spielen.

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