Wülfrath Wülfrath hat neue Klimaschutzmanagerin

Wülfrath. · Nachdem die Stelle acht Monate lang unbesetzt war und geplante Projekte ruhen mussten, hat Ursula Linda Kurzbach (35) zum 1. Februar den Staffelstab von Martin Rabe übernommen.

 Die Neue im Rathaus: Seit dem 1. Februar ist Ursula Linda Kurzbach Wülfraths Klimaschutzmanagerin. LED-Beleuchtung in städtischen Gebäuden, E-Mobilität und das Stadtradeln sind ihre ersten Arbeitsfelder.

Die Neue im Rathaus: Seit dem 1. Februar ist Ursula Linda Kurzbach Wülfraths Klimaschutzmanagerin. LED-Beleuchtung in städtischen Gebäuden, E-Mobilität und das Stadtradeln sind ihre ersten Arbeitsfelder.

Foto: Holger Bangert

Ursula Linda Kurzbach ist die neue Wülfrather Klimaschutzmanagerin. Die gebürtige Solingerin (35), die schon seit dem 1. Februar im Amt ist, wurde jetzt offiziell im Rathaus vorgestellt. Die Wirtschaftsingeneurin soll das Klimaschutzkonzept der Stadt vorantreiben. Dazu gehört vor allem das Energiemanagement. So müssen die 40 städtischen Gebäude auf stromsparende LED-Beleuchtung umgestellt werden. Auch die E-Mobilität, nicht nur für die Verwaltung und Stadttöchter, sind ein Arbeitsschwerpunkt. Darüber hinaus betreut Kurzbach die Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW in Sachen Energieberatung und sie soll Förderwege für Stadt und Bürger aufzeigen – auch im Internet. Denn Klimaschutz bedingt für sie vor allem eines: Aufklärungsarbeit.

„Ich freue mich wirklich sehr, dass wir Frau Kurzbach bei uns haben und es nach längerer Vakanz mit den ruhenden Projekten jetzt endlich weitergehen kann“, sagte Martin Barnat, der Technische Dezernent. Kurzbach habe sich gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt und verschaffe sich gerade einen Überblick über ihre vielfältigen Aufgaben und den Stand der Bearbeitung der dieser Themenfelder. Ihr Vorgänger Martin Rabe hatte Ende Juni 2018, nach nur gut acht Monaten Tätigkeit, Wülfrath auf eigenen Wunsch wieder verlassen. Ursula Linda Kurzbachs Stelle ist erst einmal bis Ende März 2021 befristet. Sie wird zu 65 Prozent über das Forschungsinstitut Jülich im Auftrag des Bundesumweltministeriums finanziert. Die Ansprechpartner für die Stadt sitzen in Berlin.

Kurzbach wohnt mit ihrem Mann und zwei Jahre alten Zwillingen in der Klingenstadt. Sie hat Wirtschaftsingenieurswesen mit den Schwerpunkten Energie- und Verfahrenstechnik studiert. Vor ihrem Mutterschutz war sie beim NRW-Umweltministerium in Düsseldorf beschäftigt. „Für mich war Klimaschutz schon immer wichtig, aber seit ich Mutter bin, spüre ich die Verantwortung bei dem Thema mit Blick auf die Generationengerechtigkeit noch stärker“, so Ursula Linda Kurzbach.

Beim Werben für mehr Elektromobilität will die Stadt nicht allein mit gutem Beispiel vorangehen. Auf die Frage, ob er sich in Wülfarth auch ein Carsharing-Modell mit E-Autos vorstellen kann, sagte Martin Barnat: „Warum nicht? Auch das muss geprüft werden“. Für den passionierten Radfahrer ist es Ehrensache, dass Wülfrath in diesem Jahr zum zweiten Mal an der Klimaschutz-Aktion „Stadtradeln“ teilnimmt. „Die Premiere war gar nicht so schlecht, aber es muss sich sicher noch mehr herumsprechen, dass jeder durch das Umsatteln vom Auto aufs Fahrrad einen echten Beitrag zur CO2-Ausstoß-Reduzierung leisten kann. Wir machen wieder mit einem größeren Team der Verwaltung mit“, kündigte Martin Barnat an.

„Martin Rabe hat bei seiner Vorstellung den Klimaschutz als Teamaufgabe und Staffellauf bezeichnet. Das Bild gefällt mir. Ich übernehme den Staffelstab gerne, weil ich hier im Rathaus mit einem fantastischen Team die Themen anpacken kann“, sagte Ursula Linda Kurzbach. Klimaschutz finde vor Ort statt, hier gebe es die Dächer für Photovoltsaik, die Straßen und den ÖPNV. Und Klimaschutz bedinge Öffentlichkeitsarbeit. Vor diesem Hintergrund sei die Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW besonders wichtig. Den städtischen Internet-Auftritt will Kurzbach, wie auch schon zuvor Rabe, als Informationsquelle und Diskussionsplattform nutzen.

Auch die Nutzung städtischer Dächer für die Solarstrom-Erzeugung ist eine Aufgabe, der sich Kurzbach widmen soll. „Als erstes sind hier die Dächer vom Rathaus zu nennen“, verdeutlichte Martin Barnat. Bei anderen Dächern sei erst noch zu überprüfen, ob deren Statik eine Photovoltaiknutzung überhaupt zulassen. Auch die Beteiligung von Bürgern in Form von Energiegenossenschaften sei eine überlegenswerte Perrspektive. „Das Klimaschutzkonzept umfasst eine solche Fülle von Themen. Diese zu bearbeiten, bekommen wir mit dem normalen Personal im Tagesgeschäft nicht angemssen gestemmt“, brachte Barnat noch einmal seine Freude über die personelle Verstärkung im team zum Ausdruck.

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