Wülfrath Die Schützen vermissen die Geselligkeit

Wülfrath. · Mit dem Corona-Lockdown stand auch der Betrieb im Schützenverein Wülfrath vorerst still. Weder die Kameradschaftsabende, noch den Schießbetrieb konnten die Mitglieder wahrnehmen. „In den ersten drei bis vier Wochen war dieser Zustand noch auszuhalten, mittlerweile wünscht man sich aber den Alltag zurück“, erklärt Schriftführer und Pressesprecher Lutz Michael.

 Auch das Bürgerkönigsschießen konnte in diesem Jahr nicht am Höfchen ausgetragen werden.

Auch das Bürgerkönigsschießen konnte in diesem Jahr nicht am Höfchen ausgetragen werden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Obwohl seit Anfang Juni zumindest das Schießtraining wieder unter strengen Hygienevorgaben stattfinden kann, ist das gesellige Miteinander in den Vereinsreihen noch immer nicht vorhanden. „Da sind wir sehr vorsichtig, schließlich haben wir auch einige Risikopersonen in unserer Vereinsreihen“, sagt Lutz Michael. „Einige Mitglieder, die noch aktiv am Schießgeschehen teilnehmen, sind schon über 70 Jahre alt.“

Die Corona-Zwangspause verstrich jedoch nicht tatenlos. Die Mitglieder nutzten die Zeit, um die Küche in der vereinseigenen Schießsportanlage zu renovieren. Und auch in der Zukunft sind noch Neuerungen auf der Anlage geplant. „Wir hoffen auf eine Förderunterstützung durch den Landessportbund und möchten unseren Schießstand aufrüsten, damit die Schießergebnisse künftig durch ein Kamerasystem ausgewertet werden“, erläutert der Schriftführer.

Die Corona-Pandemie hat allerdings nicht nur die Kameradschaftsabende und den Schießbetrieb vorerst lahmgelegt, auch der Jahreskalender gestaltet sich anders. Das Schützenfest im September, das traditionell im Paul-Ludowigs-Haus stattfindet, wurde bereits im vergangenen Monat abgesagt. „Ein Fest mit nur 50 Personen, das hätten wir nicht leisten können“, ist sich Lutz Michael sicher. Und auch das Bürger- und Königsschießen muss ausfallen. Lösungen waren jedoch schnell gefunden. „Unser Königspaar wird, ebenso wie die anderen Würdenträger, eine weitere Amtszeit dranhängen“, versichert Michael, der sich über die schnelle Zusage der Hoheiten Angela Peters und Jochen Rusche freut. „Die Entscheidung ist sofort gefallen, dafür sind wir sehr dankbar.“

Verkauf der Festschrift ist Haupteinnahmequelle

Im kommenden Jahr soll alles wieder wie gewohnt stattfinden, dann kann auch die jährliche Festschrift wieder aufgelegt werden. „Ihr Verkauf garantiert den Großteil unserer Jahreseinnahmen“, erklärt Lutz Michael, der in einer Festschriftgestaltung in diesem Jahr keinen Sinn sieht. „Schließlich verkaufen wir Werbeflächen an Wülfrather Händler, die uns alljährlich ganz großartig unterstützen. Doch auch diese haben aktuell selbst zu kämpfen.“

Finanziell in die Schieflage wird der Verein aber trotzdem nicht geraten. Die Beiträge der insgesamt 126 Mitglieder laufen weiter, an Strom kann im Vereinshaus gespart werden. „Wir werden die Zeit finanziell schon überstehen, es ist eher die Geselligkeit, die uns allen fehlt“, so Lutz Michael abschließend. Nähere Informationen zum Verein sind online zu finden:

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