Die Realschule ist für viele nur die zweite Wahl

Nach dem gescheiterten Bürgerentscheid muss der Stadtrat die Schullandschaft in Velbert neu ordnen.

Die Realschule ist für viele nur die zweite Wahl
Foto: Archiv

Velbert. Wie sieht die Velberter Schullandschaft ab Sommer 2015 aus? Diese Frage ist die dringlichste, die sich nach dem gescheiterten Bürgerentscheid stellt.

Denn — Stand heute — dann wird die Heinrich-Kölver-Realschule (HKS) keine neuen Schüler mehr aufnehmen dürfen. Sie läuft aus — wie die Hardenberg-Hauptschule schon jetzt. Im Bereich Neviges würde somit ab dem kommenden Jahr keine weiterführende Schule mehr Kinder aufnehmen. Das zu verhindern, ist der erklärte Wille der Politik. Abhilfe sollte die Sekundarschule schaffen. Doch die ist mangels Anmeldungen vorerst gescheitert. Ob ein zweiter Anlauf für 2015 genommen wird, ist offen.

Der Bürgerentscheid, der gerade einmal jeden zehnten Wähler an die Urnen lockte, hat das Anmeldeverhalten für die weiterführenden Schulen bestätigt. Denn auch da wurde die Realschule als Schulform verschmäht — das gilt für die HKS und die Schule Kastanienallee.

Dagegen boomt die Gesamtschule unverändert, muss mehr als 80 Schüler abweisen. Diese wiederum orientieren sich neu, heben die Zahl der künftigen HKS-Fünftklässler auf aktuell 53. Dieser Trend macht aber auch klar — ohne die Qualität der jeweiligen Schule damit bewerten zu wollen: Die Realschule ist für viele nur die zweite Wahl. Für zwei Realschulen gibt es in Velbert offenbar zu wenig Kinder. Die Sekundarschule hat (bisher) nicht überzeugt. Und die Gesamtschule muss abweisen. Daraus den Schluss abzuleiten, dass eine zweite städtische Gesamtschule die logische Konsequenz ist, greift allerdings auch zu kurz. Auch da gilt es, den demografischen Wandel zu berücksichtigen. Die Schülerzahlen nehmen schließlich ab.

Für eine Gesamtschule sind 120 Kinder pro Zug nötig. Um diese Zahl verlässlich zu erreichen, müsste eine Realschule aufgegeben werden. Auch eines der Gymnasien steht dann zur Diskussion. Dem neuen Rat, der im Mai gewählt wird, liegt schon jetzt der erste Arbeitsauftrag auf dem Tisch: die Neuordnung der Schullandschaft.

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