Wülfrath Die Gastronomie erholt sich langsam

Wülfrath. · Der Corona-Schock sitzt den Wülfrather Gastronomien noch in den Knochen. Langsam entspannt sich die Lage allerdings und auch die Besucherströme kehren zurück. „Besonders der Mittagstisch hat sich gut erholt“, berichtet Elke Kuchta.

 Elke Kuchta vom Café Schwan hat Sorge, dass die Gäste im kälteren Herbst fernbleiben.

Elke Kuchta vom Café Schwan hat Sorge, dass die Gäste im kälteren Herbst fernbleiben.

Foto: Tanja Bamme

Vor dreieinhalb Jahren hat sie das Café Schwan an der Schwanenstraße übernommen, der Corona-Lockdown und die darauffolgenden Hygieneverordnungen haben ihr das Leben schwer gemacht. „Ich merke jedoch, dass die Menschen sich nach einem Treffen im Café gesehnt haben. Besonders bei gutem Wetter wird die Außengastronomie sehr gut genutzt“, freut sich die Inhaberin, die mit gemischten Gefühlen an die bevorstehende Herbstzeit denkt. „Denn wenn das Wetter kälter wird, werden auch die Tische im Außenbereich nicht mehr genutzt. Dann ist es fraglich, ob die Kunden auch in das Café kommen.“ Auch fragt sich Elke Kuchta, ob die Krise mit dem ersten Lockdown überstanden ist, oder eine zweite Welle kommt. „Davor haben wir Gastronomen natürlich alle Sorge“, so ihre Einschätzung.

Auch Vito Paciello erholt sich nur langsam von der beinah elfwöchigen Schließung. Entlassen musste er niemanden. „Wir sind ein Team und halten zusammen. Wir haben uns mit Kurzarbeit über Wasser gehalten“, verrät er sein Rezept für die einkommensschwache Zeit. Ein großes Dankeschön richtet Paciello an seine Kunden, die ihm in der Schließungsphase nicht im Stich gelassen haben. „Besonders im März und im April war das Wetter sehr schön und wir konnten Eis aus dem Fenster verkaufen. Das haben die Menschen genutzt und teilweise lange Schlangen in der Innenstadt gebildet. Mit Abstand und Respekt. Das war schön zu beobachten, wie alle zusammengehalten haben.“ Auch gab es den einen oder anderen Euro an Trinkgeld mehr, der die Solidarität der Menschen mit ihrer Eisdiele nochmal unterstrichen haben. „Ein solches Zusammenhalten habe ich bisher noch nicht erlebt“, ist sich Vito Paciello sicher.

Gäste kommen auch
wieder unter der Woche

Für Cynthia Meiners hat sich nach dem Corona-Lockdown eine Menge geändert. Die vorher besucherstärksten Tage sind heute kaum frequentiert. „Vor dem Lockdown waren es primär die Wochenenden, die gut genutzt wurden. Heute kommen die Gäste auch unter der Woche. Man kann gar nicht mehr beurteilen, welcher Tag gut oder schlecht besucht ist“, so  die junge Café-Inhaberin. Bisher hat sie sich mit ihrem Team den Donnerstag als Ruhetag ausgesucht, möchte ab kommender Woche aber umstrukturieren. „Wir werden in der Zeit vom 14. bis zum 18. September schließen, eine neue Karte entwickeln und danach mit zwei Ruhetagen starten: Montag und Mittwoch“, erklärt sie.

An diesen Tagen sollen in erster Linie die Kuchenbestellungen abgearbeitet werden. Denn auch das hat Corona mit sich gebracht: Ein volles Bestellbuch. „Die Kunden sind vermehrt dazu übergegangen, bei mir Kuchen zu bestellen. Und das hat sich auch nach der Öffnung nicht verändert“, freut sich Cynthia Meiners, die die freie Zeit in der Backstube ihres Cafés verbringen wird. „Auch für die Cafégäste wird es neues Gebäck, kleinere Törtchen und mehr Patisserie-Angebote geben. Dafür werden wir unsere Mittagskarte umstrukturieren und den Mittagstisch nur noch bis 15 Uhr anbieten. Wir probieren damit etwas ganz Neues aus und sind auf die Reaktion der Gäste gespannt.“

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