Wülfrath Die Ellenbeek als Naturraum erfahren

Wülfrath · Gemeinsam mit der Biologischen Station Haus Bürgel will die Stadt Wülfrath den Grünzug entwickeln.

 15 000 Quadratmeter groß ist der Grünzug des Stadtzentrums Ellenbeek, der schon bald in einen Naturerfahrungsraum für Kinder umgestaltet werden könnte, wie Kinder- und Jugendhausleiterin Angela Sprink erläutert.

15 000 Quadratmeter groß ist der Grünzug des Stadtzentrums Ellenbeek, der schon bald in einen Naturerfahrungsraum für Kinder umgestaltet werden könnte, wie Kinder- und Jugendhausleiterin Angela Sprink erläutert.

Foto: Tanja Bamme

. Der Grünzug in der Ellenbeek soll im kommenden Jahr als Naturerfahrungsraum für Kinder umgestaltet werden. Dafür hat sich der Jugendhilfeausschuss in seiner ersten Sitzung dieser Amtszeit einstimmig ausgesprochen.

Die Idee zu dieser Umgestaltung wurde von der Kreisebene aus initiiert. 2018 hat der Kreisausschuss die Verwaltung beauftragt, im Kreisgebiet nach geeigneten Flächen für solche Naturerfahrungsräume zu suchen. Angela Sprink vom städtischen Jugendamt erläuterte den Ausschussmitgliedern am Mittwochabend, dass die Ellenbeek eine von insgesamt zwei möglichen Flächen im Kreis darstellt. „Mit der Flächenfindung ist das Projekt des Kreises erstmal abgeschlossen“, ergänzt sie in ihren Ausführungen. „Bei einer eindeutigen Interessensbekundung würde die Biologische Station ‚Haus Bürgel’ aber mit uns gemeinsam an der Ausarbeitung dieser Idee arbeiten.“

Um die Maßnahme auf den Weg zu bringen, muss spätestens Anfang Dezember dieses Jahres ein sogenannter „letter of intent“ (Absichtserklärung) von Seiten der Stadtverwaltung eingereicht werden. Mit dieser Bekundung kann das ‚Haus Bürgel’ als Antragssteller Fördermittel beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) beantragen.

Die Schaffung von Naturerfahrungsräumen geht auf den Landschaftsökologen Hans-Joachim Schemel zurück, der in den 90er-Jahren diese Flächenkategorie entwickelt hat. Laut seiner Definition zeichnet sich ein Naturerfahrungsraum dadurch aus, dass er weitgehend seiner natürlichen Entwicklung überlassen wird, sich in einem Wohnumfeld befindet und mindestens ein Hektar groß ist.

Keine Spielgeräte im Naturerfahrungsraum

Die Fläche soll ebenso ohne pädagogische Betreuung und Spielgeräte auskommen, sondern vielmehr Erdhügel oder Sandkuhlen sowie Zugänge zu Wasserläufen beinhalten. Da es sich um spielende Kinder handelt, darf sich das Gebiet nicht als Naturschutzzentrum ausweisen, Tothölzer und weitere Naturmaterialien sollen für die Kinder bespielbar sein.

In einer ersten Ideensammlung könnte sich das Jugendamt die Schaffung einer Liegewiese für Familien mit kleineren Kindern, aber auch einen bewaldeten Hang und Nachbarschaftsgärten zur gemeinsamen Nutzung vorstellen. „Das alles sind nur erste Ideen, die noch nicht in Stein gemeißelt sind“, versichert Angela Sprink. Andreas Seidler (CDU) sprach sich für die Bekundung zur weiteren Maßnahmenverfolgung aus, gab aber zu bedenken, dass auch in der Vergangenheit immer schon angedacht war, eine Fläche als Spielplatz mit Spielgeräten zu entwickeln. „Wir stellen uns auch die Frage, was mit den älteren Kindern ist, die sich beispielsweise ein richtiges Klettergerüst wünschen“, so seine Anfrage an die Verwaltung.

Da der Grünzug Ellenbeek mit einer Fläche von 15 000 Quadratmetern nicht klein ist, gab Angela Sprink daraufhin wieder: „Es ist genügend Platz vorhanden, auch die anderen Ideen dort zu entwickeln“, so ihre Antwort, die sie noch um den Vorschlag ergänzte, geeigneten Spielraum auch auf anderen, städtischen Flächen zu schaffen. Dass mit der Bekundung auch die Frage nach einer passenden Finanzierung einhergeht, gab sie ebenfalls zu bedenken. „Wir arbeiten mit Haus Bürgel die Idee weiter aus, wie wir das Ganze finanziell umsetzen, müssen wir aber in weiteren Prozessen klären“, führt sie aus.

Kurtula Gößl (SPD) lobte den Ansatz, die Ellenbeek in dieser Form erlebbar zu machen. „Auch in Bezug auf die Pandemie ist es sinnvoll, im Freien solche Möglichkeiten zu schaffen“, so ihr Wortbeitrag.

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