Der tägliche Kampf des Ordnungsamts

Knöllchen, wilde Müllkippen, rücksichtlose Hundehalter — die 17 Mitarbeiter des Ordnungsdienstes haben vielfältige Aufgaben.

Der tägliche Kampf des Ordnungsamts
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Velbert/Neviges. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Manfred Bolz hatte vor drei Wochen einen Antrag für den Hauptausschuss angekündigt, in dem die Christdemokraten fordern, den kommunalen Ordnungsdienst mit eigenen Fahrzeugen mobiler zu machen (die WZ berichtete). Laut Manfred Bolz können die Mitarbeiter des Ordnungsamtes nur sporadisch ein Fahrzeug für ihre Einsätze nutzen und sind ansonsten mit dem Bus oder dem eigenen Auto unterwegs. Die Stadt will sich noch nicht zu diesem Thema äußern, sondern erst die Rückkehr von Bürgermeister Dirk Lukrafka (CDU) abwarten. Dabei ist die Liste der Aufgaben lang. Sprecher Hans-Joachim Blißenbach berichtet auf Anfrage von den aktuellen Einsätzen und kommenden Aufgaben des Ordnungsamtes.

Der tägliche Kampf des Ordnungsamts
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Hans-Joachim Blißenbach, Sprecher der Stadt Velbert über die Arbeit der Politessen

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Parksünder, wilde Müllkippen, gefährliche Fahrzeuge, rücksichtslose Hundehalter und vieles mehr — das sind die Aufgaben, die insgesamt 17 Mitarbeiter bewältigen müssen. Zur Verfügung stehen sechs Politessen zur Überwachung des ruhenden Verkehrs, weitere sechs Mitarbeiter, die sich vorrangig mit allgemeinen Ordnungswidrigkeiten befassen und fünf im Innendienst, die wiederum für Koordinierung, Bearbeitung von Verwarnungs- und Bußgeldverfahren und die Beschwerdestelle zuständig sind.

Zu den Schwerpunkten der Einsätze der Ordnungsamtsmitarbeiter zählen laut Hans-Joachim Blißenbach zum Beispiel Aufenthaltsermittlungen von Personen, deren Adresse unbekannt ist. Wilde Müllkippen sind nach wie vor ein Problem, allerdings kein spezielles Velberter. Auch die Nachbarstädte kämpfen oft vergeblich dagegen an. Hinzu kommen Hundekontrollen. Werden die Hinterlassenschaften nicht beseitigt, wird der Maulkorb- oder Anleinpflicht nicht nachgekommen — Fälle für die Mitarbeiter des Ordnungsamtes.

Sie müssen auch auf abgestellte, abgemeldete Fahrzeuge achten. Ebenso auf Gefährte, von denen eine Gefahr ausgeht, weil zum Beispiel Betriebsstoffe auslaufen. Weitere Einsätze: Ermittlungen für andere Abteilungen der Stadt oder andere Behörden, Bearbeitung von Bürgerbeschwerden und vieles mehr.

Das Ordnungsamt ist natürlich im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Dabei sind die Einsätze oftmals nicht ungefährlich. „Anfeindungen — etwa beim Knöllchenschreiben — sind fast Tagesgeschäft“, sagt Hans-Joachim Blißenbach. Dies resultiere meist aus der Gewissheit, erwischt worden zu sein, so der Sprecher weiter. Handgreiflichkeiten sind dagegen eher selten. In den vergangenen sieben Jahren kam es zu drei körperlichen Attacken gegen Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die alle angezeigt wurden.

Das Engagement des kommunalen Ordnungsdienstes zeigt aber auch Wirkung. „Die Velberter Parkanlagen, in denen es noch immer Einsätze gibt, sehen heute besser aus als noch vor ein paar Jahren“, wie Hans-Joachim Blißenbach betont. Dort stelle man mittlerweile definitiv weniger Verstöße gegen Rechtsnormen fest.

Der Sprecher blickte auch in die nähere Zukunft. „Wir planen, künftig durch den kommunalen Ordnungsdienst Geschwindigkeitskontrollen an Gefahrenpunkten durchzuführen“ , sagt Hans-Joachim Blißenbach. Bisher wird diese Aufgabe vom Kreis Mettmann und der Polizei des Kreises übernommen.

Die Umsetzung ist allerdings noch von der Genehmigung des städtischen Haushalts durch die Bezirksregierung Düsseldorf abhängig. Stimmt diese zu, so möchte die Stadt Velbert drei neue Mitarbeiter für diese dann neue Aufgabe einstellen.

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