Der große Ringtausch

Union will ein Flächenmanagement anstoßen. Einige Standorte sollen aufgegeben, andere gestärkt werden.

Wülfrath. Eine Zusammenlegung von Real- und Hauptschule an einem Standort, die Konzentration von Dienstleistungen in der Medienwelt, ein Kalk-Museum am Zeittunnel — der CDU schwebt ein großer Ringtausch an Nutzungen vor. In einem Antrag will die Union ein Flächenmanagement anstoßen, das städtische Grundstücke ebenso berücksichtigt wie die der Töchter GWG und Stadtwerke. Federführend soll das in die Hände des GWG-Geschäftsführers Juan-Carlos Pulido gelegt werden. CDU-Fraktionsvorsitzender Axel Effert: „Der ist der Experte. Der kann das.“

Auf der CDU-Klausurtagung ging es auch um die unterschiedlichen „Baustellen“ in Wülfrath, die in den kommenden Jahren von der Politik Entscheidungen verlangen. „Die Tage der Hauptschule sind gezählt. Der Museums-Förderverein hat Probleme. Das VHS-Gebäude ist marode“, listet Effert einige Themen auf. „Lass’ uns einfach mal spinnen, was denkbar sein könnte.“ Unter dieser Prämisse habe die CDU Visionen formuliert, die in den kommenden Jahren Realität werden können, „wenn sie denn umsetzbar sind“. Wichtig, so CDU-Vorsitzender Andreas Seidler, „ist doch, dass wir uns nicht von Themen treiben lassen, sondern frühzeitig aktiv werden“.

Zum Beispiel Hauptschule: Es sei nicht absehbar, wie lange sie noch ausreichend Anmeldungen erhalten werde. „Wir dürfen uns nicht von einem Schließungsbeschluss überraschen lassen“, so Seidler. Die CDU favorisiert eine Zusammenlegung von Realschule und Hauptschule an der Bergstraße. Als mögliche Erweiterungsfläche sei das Museum eine Option. Deren Kalksammlung könnte dann zum Zeittunnel verlegt werden. „Das stabilisiert den Standort Zeittunnel“, so stellvertretender Fraktionsvorsitzender Udo Switalski. Außerdem könnten die Fördervereine von Museum und Zeittunnel gemeinsam mehr erreichen, ergänzte Effert.

Die heutige Hauptschule könnte dann eine Option für die Freien Aktiven Schulen sein. „Deren Sporthalle könnte schließlich neben der Halle Goethestraße auf dem Bunkergelände entstehen“, denkt Effert weiter. Auch für die Flächen, die die FASW in Dienstleistungszentrum (DLZ) und Krankenhaus frei ziehen würde, hat die Union bereits Vorstellungen. Das Krankenhausgelände wäre dann komplett frei für eine Innenstadt nahe Wohnbebauung. Die Räume im DLZ wären ideal für die VHS, deren Gebäude am Wareplatz als baufällig gilt und in den kommenden Jahren für sechsstellige Beträge saniert werden müsste.

Zur Stärkung der Medienwelt in der Fußgängerzone regt die CDU an, dass die Stadtwerke ihr Beratungsangebot dort ansiedeln und den Standort Kundenforum Heumarkt aufgeben. „Auch ein Bürgerbüro kann in die Bücherei“, so Effert.

Zur Disposition stellt die CDU außerdem das Stadtwerke-Quartier an der Liegnitzer Straße. Im Bereich des DLZ sei ausreichend Platz. Effert: „Das stelle man sich mal vor: Rathaus, Stadtwerke, VHS und Polizei an einem Ort — das ist ein echtes Dienstleistungszentrum.“

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