Velbert Den Ortskernen soll ein Licht aufgehen

Velbert. · Der Wirtschaftsförderungsausschuss bringt die Beschlussfassung zum „Masterplan Licht“ auf den Weg.

 Die Weihnachtsbeleuchtung in Neviges gehört als Pilotprojekt zum Masterplan Licht. Im vergangenen Advent wurde die Fläche über der „Grünen Wand“ am Brunnen erstmals mit einer Projektion erhellt.

Die Weihnachtsbeleuchtung in Neviges gehört als Pilotprojekt zum Masterplan Licht. Im vergangenen Advent wurde die Fläche über der „Grünen Wand“ am Brunnen erstmals mit einer Projektion erhellt.

Foto: Ulrich Bangerrt/Ulrich Bangert

Wie werden die Velberter Ortskerne künftig beleuchtet? Um die drei Zentren auch bei Dunkelheit aufzuwerten und die Aufenthaltsqualität zu steigern, wurde im September 2019 das Büro „licht|raum|stadt planung gmbh“ aus Wuppertal mit der Erarbeitung eines Masterplans Licht für alle drei Stadtbezirke beauftragt. Als erstes Gremium hat jetzt der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus dem Masterplan als Grundlage für die künftige Beleuchtung des öffentlichen Raums in Velbert zugestimmt. Die Maßnahmen sollen sukzessive in Abhängigkeit von finanziellen Möglichkeiten und Erneuerungsbedarf der technischen Anlagen durch die jeweiligen Projektträger umgesetzt werden. Außerdem sollen Verwaltung und Technische Betriebe (TBV) Prioritäten und Finanzierungsvorschläge erarbeiten, um den Masterplan Licht mittelfristig umzusetzen.

Für Neviges wurde dringender Handlungsbedarf analysiert

Eine umfangreiche Analyse hatte für Neviges erhebliches Aufwertungspotential und zudem dringenden Handlungsbedarf aufgezeigt. Zur Funktionalbeleuchtung wurde ein veralteter Leuchtenbestand festgestellt, der wie die teilweise nachgerüsteten LED-Leuchten ein hohes Maß an Streulicht und Blendung verursachten. Naturnahe Wege, etwa zum Schloss, seien hingegen unbeleuchtet und stellten nachts Angsträume dar. Einziges angeleuchtetes stadtbildprägendes Element sei der Mariendom. Auch zum Schaufenster- und Werbelicht brachten die Fachleute zahlreiche Vorschläge ein. Zuvor waren die Bürger mehrfach am Verfahren beteiligt worden. So wird unter anderem für die ortsteilprägenden Ensembles Schloss, Mariendom, Stadtkirche und Rundling sowie für den Stadteingang an der Sparkasse akzentuierte Beleuchtung mit Hervorhebung prägender Elemente vorgeschlagen. Nicht nur dabei sollen private Eigentümer eingebunden werden: Auch bei den Vorschlägen etwa für die Fußgängerzone ist die Mitwirkung der Anlieger unerlässlich, will man zum Beispiel beim Handel gleiche Ein- und Ausschaltzeiten oder ein miteinander abgestimmtes Beleuchtungsniveau erreichen.

Auch Pilotprojekte werden aufgezählt, die in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden sollten. In Neviges ist das zum Beispiel das Anstrahlen von Schloss Hardenberg, die im Rahmen der Umbaumaßnahmen realisiert wird, und die Weihnachtsbeleuchtung, die im Dezember 2020 bereits in allen drei Stadtbezirken in Betrieb genommen wurde. So erstrahlte in Neviges neben dem Weihnachtsbaum am Platz Im Orth und einer Lichterkette im Laubbaum am Busbahnhof eine Projektion auf der „Grünen Wand“ am Brunnenplatz. Eine Gehweg-Lichtprojektion musste zunächst aufgrund technischer Schwierigkeiten zurückgestellt werden, berichtete Olaf Knauer, Abteilungsleiter des Stadtmarketings und Geschäftsführer der Velbert Marketing GmbH, auf Nachfrage der WZ. Pandemiebedingt erschwerte Terminabstimmungen sorgten für weitere Verzögerungen. Allerdings soll die Anlage noch in dieser Woche einsatzbereit sein: „Der charmante Vorteil der Projektoren ist, dass die Motive leicht zu wechseln sind“, so Knauer. Nun werden auch die Motive an der Grünen Wand getauscht, nachdem die Weihnachtszeit nach alter Tradition mit dem Lichtmess-Tag am 2. Februar endete.

Der Plan werde grundsätzlich begrüßt, sagte Artur Busse (Die Grünen) in der Ausschussdiskussion, betonte aber – Stichwort Lichtverschmutzung – man wolle vermeidbare Emissionen vermeiden: „Der Ausschuss für Klima und Umwelt sollte deshalb in die Beratungsfolge einbezogen werden.“ Das sei das zuständige Gremium für Lichtemission. Dezernent Jörg Ostermann verwies dazu auf den Ausschuss für Stadtplanung und Mobilität als zuständigen Fachausschuss. Bereits acht Gremien bearbeiten das Thema. Die Frage von Thorsten Hilgers (FDP), inwieweit es Fördergelder insbesondere für private Eigentümer gibt, die sich am Masterplan beteiligen, nahm Ostermann gern als Anregung mit. Der Ausschuss billigte den Plan schließlich bei einer Gegenstimme der Piraten.

Der Masterplan Licht mit Analyse und Konzept kann im Ratsinformationssystem eingeserhen werden:

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