Schrottwichteln Das Schrottwichteln sorgt für einige Überraschungen

Von Ulrich Bangert · In der Stadtbücherei wurden ungeliebte Geschenke getauscht.

 Nachdem die ungeliebten Geschenke beim Schrottwichteln zwischen den Teilnehmern hin- und hergingen, kam beim Auspacken die große Überraschung.

Nachdem die ungeliebten Geschenke beim Schrottwichteln zwischen den Teilnehmern hin- und hergingen, kam beim Auspacken die große Überraschung.

Foto: Ulrich Bangert

Was macht man mit Weihnachtsgeschenken, die man nicht möchte oder für die man keine Verwendung hat? Man gibt sie zum Schrottwichteln. Der skandinavische Brauch hält hierzulande immer mehr Einzug. Zum zweiten Mal hatte YouBibians, die Jugendredaktion der Stadtbücherei Velbert dazu eingeladen.

Spielleiterin Sarah Redlich schaffte mit Weihnachtskeksen und Bratapfeltee noch einmal eine weihnachtliche Stimmung. Da mehr Pakete als Teilnehmer zusammen kamen, entschied sie, dass jeder zwei erhält. Die Spielregeln kurz erklärt, dann hüpfte ein großer Schaumstoffwürfel über dem Boden. Je nach der Augenzahl, kreisten die geheimnisvollen Päckchen im oder gegen den Uhrzeigersinn. Dabei wurden die Verpackungen intensiv von außen untersucht.

„Da ist bestimmt ein Buch drin“, vermutete Marilene als sie ein handliches Paket in Händen hält. „Ach nee, dafür ist es viel zu weich“, so der zweite Eindruck. Ihre Nachbarin muss sich fast anstrengen, um das schweres Geschenk anzuheben. „Da ist bestimmt ein Raclette drin“, so ihre Vermutung. Als die Pakete mehrmals den Besitzer gewechselt hatten und sich erste Schleifen und Geschenkpapiere lösten, entschied die Spielleiterin, dass ausgepackt wird.

Die Spannung beim Auspacken der Geschenke war groß

Die Spannung war groß: So holte Hanna aus dem schweren Schuhkarton doch kein Raclette, sondern ein Kaffeeservice. „Das ist genau das Richtige für mein chaotisches Englisch“, freute sich Sonia, als sie einen englischen Sprachkurs auspackt. Die Ernüchterung kam sofort: Es handelte sich um aus der Mode gekommene Musikkassetten. „Dafür habe ich kein Abspielgerät.“

Noch ärger hat es Johanna getroffen. Sie fingerte aus dem Weihnachtspapier ein Französischbuch. „Dabei kann ich die Sprache gar nicht.“ Aber die sie hat schon ein Weiterverwendung. „Das werde ich nächstes Jahr weiter verwichteln.“

Der siebenjährige Yasim, der Jüngste in der Runde, kann sich mit „Schule und Wissen“, einem Quiz für Kinder weiterbilden. Pech hatte Erika Gröne, die 80 die älteste Wichelteilnehmerin: Sie hat für die DVD mit Weihnachtsliedern kein Abspielgerät. Lucy dagegen war rundum zufrieden mit ihrem Ergebnis: „Den finde ich toll“ rief sie entzückt aus und drückte den kuschligen Pandabären an ihr Herz. Bibliothekarin Sarah Redlich hat im wahrsten Sinne „Schwein gehabt“ – so der Titel eines einfachen Wettspiels: „Damit habe ich schon als Kind gespielt.“

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