Das „Café Dark“ verzaubert

Kinder aus der Ellenbeek haben mit Silvia Sander ein Musiktheaterstück auf die Bühne der Aprather Mühle gebracht.

Wülfrath. Geheimnisvoll geht es zu im Theater am Aprather Teich. „Es war in einer schönen Nacht, da hab ich mir was ausgedacht. Niemand´ hat’s gestört, keiner hat’s gehört, niemand hat’s gesehen, keiner kann’s verstehen“, trägt der zehnjährige Tim Simon alias Sam Dark dem Publikum als mysteriösen Sprechgesang vor.

Jedes Mal, nachdem Sam sein Sprüchlein gerappt hat, verzaubert er die Gäste im Gasthaus seines Vaters — dem Café Dark — und entführt sie in eine andere Welt voller Klang und Rhythmus.

Zauberer Sam ist Teil des Stücks „Café Dark“, das die Kindertheatergruppe des Café Ellenbeek vorgestern im Theater am Aprather Teich vorspielte. Die zehn jungen Schauspieler im Alter von sieben bis elf Jahren haben viele Ideen in das Musiktheater eingebracht.

„Am Anfang bin ich quasi mit einem leeren Blatt in die Gruppe gegangen“, erinnert sich Musikpädagogin und Gruppenleiterin Silvia Sander an den Start im Herbst des vergangenen Jahres.

Zunächst machte die 47-Jährige diverse Schauspielübungen mit ihren Schützlingen. Durch einzelne Sketche und Einfälle entstand schließlich eine Rahmenhandlung, die Sander ausgeschmückt und zu Ende geschrieben hat.

Und auch vier Kinder aus der Musikgruppe haben sich mit Blockflöten und Schifferklavier beteiligt, so dass aus einem Theaterstück schnell ein Musiktheater wurde. Kurze Lieder, instrumental oder auch im Kanon gesungen, unterbrachen das Theater und untermalten die geheimnisvolle Stimmung. Die Musiker werden ebenfalls von der umtriebigen Silvia Sander angeleitet.

Doch wie ging es weiter im Café Dark? Besitzer Steven Dark, gespielt von Florian Riebnitz (9), sieht immer mehr seiner Gäste verschwinden, nachdem er ihnen eine Tasse schwarzen Kaffee serviert hat — das einzige, was die Küche hergibt.

Die Besucher, die Sam mit seiner Rhythmuszauberei verschleppt hat, sitzen derweil wie Geister und mit Masken verkleidet in einer ihnen unbekannten Welt. Eine Freundin von Sam schafft es schließlich, alle zu befreien. Und schon wird aus dem Café Dark ein heiteres Musikcafé.

Die Kinder waren selbst zufrieden mit ihrem Auftritt. „Am Anfang waren wir aufgeregt, aber das ging schnell vorbei“, sagen Tim und Florian. Wie die beiden würde auch Janine Sawer (9), die den ersten Cafébesucher spielt, beim nächsten Theaterkurs wieder mitmachen.

Vor allem, wenn man wieder viel zum Text des Stückes beitragen kann. Was im nächsten Schuljahr auf die Beine gestellt wird, ist noch offen. Silvia Sander wird aber ohne Zweifel die Leitung übernehmen.

„Frau Sander kann die Kinder unheimlich gut motivieren“, lobt Claudia Högner, Vorsitzende des Fördervereins Ellenbeek. Der Verein war auch an der Hälfte der Einnahmen aus dem Auftritt in Aprath beteiligt. Die andere Hälfte ging an das Kinderhaus Zündfunke in Wuppertal.

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