Velbert Die Corona-Pandemie hat den Einbrechern das Geschäft verdorben

Velbert · Insgesamt ist die Kriminalität im vergangenen Jahr in Velbert angestiegen.

 Die Zahl der gestohlenen Fahrräder ist von 48 auf 82 getiegen. Das ist ein Anstieg um 70,83 Prozent.

Die Zahl der gestohlenen Fahrräder ist von 48 auf 82 getiegen. Das ist ein Anstieg um 70,83 Prozent.

Foto: dpa/Andreas Gebert

. Viele Veranstaltungen fielen im vergangenen Jahr aus, Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen waren nur eingeschränkt zu nutzbar, da blieben die Menschen zuhause in ihren Wohnungen. Schlechte Zeiten für Einbrecher, weil sich die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden, deutlich erhöht hat. Das spiegelt sich in der Kriminalitätsstatistik wieder, die jetzt durch die Kreispolizeibehörde Mettmann vorgelegt wurde.

Die Zahl der Straftaten in Velbert ist von 4002 auf 4171 gestiegen

Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank von 68 auf 52 im Jahr 2020, gleichzeitig sank die Aufklärungsquote: Konnten im Vorjahr noch in 26,47 Prozent aller Fälle die tatverdächtigen Einbrecher ermittelt werden, waren das in 2020 nur in 17,31 Prozent der Fall. Der Anteil der versuchten Einbrüche lag im Jahr 2020 bei 51,92 Prozent und damit niedriger als im Vorjahr. Insgesamt stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Straftaten von 4002 auf 4171, davon konnten 2479 aufgeklärt werden.

Doch die Coronalage wurde im vergangenen Jahr das Radfahren auch im hügeligen Velbert immer beliebter. „Das findet in der Kriminalstatistik bei den Fahrraddiebstählen seinen Niederschlag,“ so Kriminaldirektor Thomas Schulte. Die Zahl der geklauten Räder stieg von 48 auf 82, ein satter Anstieg um 70,83 Prozent.

Auch die Zahl der Taschendiebstähle ist um 47 auf 152 gestiegen. „Das sind oft Banden aus dem Ruhrgebiet, die über gute Verkehrsanbindungen ihren Aktionsradius in benachbarte Regionen ausweiten“, weiß der oberste Ermittler, der im Übrigen die Zusammenarbeit mit der Schutzpolizei lobt: „Da hatten die Kollegen bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle den richtigen Riecher.“ Als die Polizisten in einem Wagen Einbruchswerkzeug entdeckten, nahmen sie den Fahrer vorläufig fest. Mangels eines konkreten Tatverdachtes musste er am Folgetag wieder entlassen werden. Doch die Ermittler blieben dran: Durch mehrere Spurentreffer konnte der Verdacht schließlich erhärtet werden. Der Beschuldigte sitzt derzeit wegen zahlreicher Kellereinbrüche in Untersuchungshaft.

Von Anfang März bis etwa Juni 2020 kam es vor allem in Velbert-Langenberg zu etwa 230 Kellereinbrüchen. Der Fokus der Ermittlungen richtete sich auf diesen 33-jährigen polnischen Staatsangehörigen. Der hatte nach derzeitigen Erkenntnissen zuvor in Langenberg eine Wohnung im Bereich der Einbrüche bezogen und war in Düsseldorf als Kellereinbrecher bekannt. Nach dessen Wegzug von dort gingen die Fallzahlen im Deliktsbereich Kellereinbruch in Düsseldorf zurück und stiegen rund um die Senderstadt an. Die Kriminalisten kamen dem Kellerräuber unter anderem durch DNA-Spuren auf die Schliche. „Wir nehmen grundsätzlich DNA-Spuren und Fingerabdrücke auf, vor allem, wenn sich bei der Nutzung eines solchen Kellers auf einen beschränkten Personenkreis reduzieren lässt.“

Während im vergangenen Jahr in Velbert keine Straftaten gegen das Leben bekannt wurden, stieg die Zahl der Sexualdelikte um 30 auf 76 an. Bei Körperverletzung wurden 536 Fälle zur Anzeige gebracht, bei gefährlicher Körperverletzung waren es 149, das ist jeweils ein Steigerung um 13,32 Prozent beziehungsweise 25,21 Prozent. Deutlich zurück gingen die Diebstähle von und aus Kraftfahrzeugen. Während die Rauschgiftdelikte um rund acht Prozent abnahmen, gab es eine deutliche Zunahme bei der Computerkriminalität um 38,18 Prozent. Es wurden insgesamt 1836 Tatverdächtige ermittelt, davon waren 360 (19,61 Prozent) unter 21 Jahre alt.

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