Velbert Corona-Hilfe für den Kulturbereich

Velbert. · Die CDU will Veranstaltern unter die Arme greifen – Antrag zur Künstlerstadt Neviges findet bei Christdemokraten Zustimmung.

 Um Fördergeld aus dem städtischen Programm für kulturelle Initiativen hatte sich 2019 auch der Rhythmus-Chor Velbert-Neviges erfolgreich beworben. 2020 machte Corona fast alle Auftrittspläne zunichte.

Um Fördergeld aus dem städtischen Programm für kulturelle Initiativen hatte sich 2019 auch der Rhythmus-Chor Velbert-Neviges erfolgreich beworben. 2020 machte Corona fast alle Auftrittspläne zunichte.

Foto: Rhythmus-Chor Velbert-Neviges/Brigitte Hagling/Chor

Alljährlich unterstützt die Stadt mit einem Förderprogramm für Initiativen im Kulturbereich diverse lokale Veranstalter, um ihnen quasi „auf die Bühne“ zu helfen: „Das können Musikveranstaltungen sein, Lesungen – ein bunter Strauß Kultur“, beschreibt CDU-Ratsmitglied Nico Schmidt die geförderten Initiativen, Dafür stehen laut Kulturdezernent Gerno Böll 10 000 Euro im Haushalt bereit, die auf Antrag der Veranstalter über den Kulturausschuss vergeben werden. Profitiert haben davon Vereine und Initiativen aus allen drei Stadtteilen: Bis zu einem Dutzend hatten alljährlich um Unterstützung nachgesucht, aus Neviges im Jahr 2019 unter anderem der Rhythmus-Chor. Im vergangenen Jahr hatten sich zum Beispiel das Langenberg-Festival von Nina Reddig, die Landsmannschaft Schlesien mit der traditionellen Barbara-Feier und das Bürgerhaus-Orchester „Collegium musicum“ um Fördermittel beworben, zählt Böll auf, doch bekanntlich hat die Pandemie den meisten Vorhaben einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Im Haupt- und Finanzausschuss werde die Union daher am heutigen Dienstag beantragen, dass die vom Kulturausschuss beschlossenen Mittel den jeweiligen Veranstaltern in gleicher Höhe für eine vergleichbare Ersatzveranstaltung im Jahr 2021 vorrangig zur Verfügung gestellt werden, erläutert Schmidt. Und des Weiteren möge die Verwaltung prüfen, ob für Veranstaltungen, die aufgrund von Corona nicht stattfinden konnten und für die eine Ersatzveranstaltung im Jahr 2021 nicht möglich ist, unvermeidbare Kosten, etwa für Stornos, im Rahmen des Förderprogramms erstattet werden können: „Die Betroffenen sollen möglichst nicht drauf sitzenbleiben.“

Veranstalter sollen „jetzt schon
Planungssicherheit“ erhalten

Außerdem sollen im Haushalt ausreichende Mittel für das Förderprogramm eingestellt werden, um entsprechende Ersatzveranstaltungen zu ermöglichen: „Wir alle haben die Hoffnung, dass 2021 viele dieser Veranstaltungen nachgeholt werden können. Dafür möchten wir den Veranstaltern schon jetzt Planungssicherheit geben und gleichzeitig den bürokratischen Aufwand so gering wie möglich halten“, so Schmidt.

Ein weiteres kulturelles Thema, das die Politik derzeit beschäftigt, ist der Vorschlag der Unabhängigen Velberter Bürger (UVB), mit der „Künstlerstadt Neviges“ die Innenstadt des Wallfahrtsortes zu beleben. Beginnen will man, wie berichtet, mit einem „Künstlerladen“, in dem im Wechsel von ein oder zwei Monaten immer etwas Neues zu sehen ist, sei es, dass dort jemand malt, töpfert oder anderweitig kreativ tätig ist.

Man habe mit der UVB über das Projekt gesprochen, sähe es zwar lieber in Langenberg angesiedelt, werde sich aber dem Vorschlag der UVB nicht entgegenstellen, sagt Karsten Schneider, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion. Er erinnert an eine Idee, die sein Vorgängers Manfred Bolz bereits in der Haushaltsrede im November 2016 vortrug: Er könne sich Langenberg als Dorf von Künstlern vorstellen, in dem das Zuschauen beim Kunstwerken erlaubt sei, so damals Bolz, der an die Kunstinteressierten der Stadt appellierte, mit den Kunstvereinen nach Ideen und Lösungen zu suchen, die Langenberg weiter zu einem Ort der Kunst werden lasse. So stellte Bolz die Frage, „ob es nicht möglich wäre, dass in leerstehenden Ladenlokalen Künstler einziehen und diese als Atelier zur Verfügung gestellt bekommen?“

Der Vorschlag der Künstlerstadt Neviges sei prinzipiell gut, vor dem Hintergrund der lebendigen Kunstszene in der Senderstadt mit deutlich mehr Spielern als in Neviges – als Beispiele zählt Schneider Institutionen und Projekte wie Alldie Kunsthaus, Kunstverein, Tuchfühlung, Grundsteinkisten auf – fände die CDU dieses Projekt aber in Langenberg sinnvoller und besser aufgehoben. Nichtsdestotrotz werde man einen Antrag der UVB unterstützen: „Wir brauchen in Neviges Leben in der Innenstadt“, so Schneider, das habe höchste Priorität. Deshalb werde man alles tun, um zur Belebung beizutragen.

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