Wülfrath : CO2 als Chance für Wülfrath?
Wülfrath Beim Stammtisch der Senioren-Union überraschte der Referent mit der These, CO2 sei ein wertvoller Rohstoff, keine Belastung.
. Für staunende Gesichter sorgte der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung der CDU Heiligenhaus, Wülfrath und Mettmann, Bernd-Josef Schlothmann, als Referent beim Stammtisch der Senioren-Union in der Gaststätte „Zum alten Rathaus“. Der promovierte Chemiker berichtete, dass CO2 ein wertvoller Rohstoff sei und keine Belastung. Die CDU-Mittelstandsvereinigung befasse sich seit zehn Jahren mit dem Thema, wie Kohlendioxid stofflich verwertet werden kann. Als Beispiel nannte er synthetische Kraftstoffe, die schon jetzt unter Hinzunahme von CO2, hergestellt werden könnten.
Die Formel 1 könne der Vorreiter für synthetischen Kraftstoff sein
Bernd-Josef Schlothmann berichtete von der technischen Entwicklung im Bereich Mobilität. „Wenn wir alle ein E-Auto hätten, die heute ein Auto haben, bräuchten wir von den Rohstoffen her 20 Erden, wenn nicht 30 oder 40.“ Dies sei also keine Option. „Es wird beides geben, E-Technik und synthetische Kraftstoffe“, ist sich der Referent sicher. Als Vorreiter für Zweiteres sieht er die Formel 1. „Die Verantwortlichen wollen diesen Kraftstoff ab 2025, spätestens ab 2030 verbindlich einführen“, sagte er. Momentan sei das Problem, dass der Kraftstoff pro Liter drei bis vier Euro kosten würde, aber das sei für die Königsklasse des Rennsports nicht nennenswert. Aber: „Wenn die kapiert haben, dass es nicht anders geht, sind sie ein Vorbild für alle“. Damit meinte er die Erkenntnis, dass fossile Kraftstoffe ein Auslaufmodell sind.
Bernd-Josef Schlothmann räumte ein, dass es beim Thema synthetische Kraftstoffe Widerstände aus Teilen der Industrie gebe, die andere Interessen verfolgt. Auch Erdöl fördernde Staaten wie Saudi-Arabien seien nicht begeistert davon. „Es ist eine gute Idee mit viel Gegenwind.“