Wülfrath : BV Wülfrath gegen Straßenausbaubeiträge
Wülfrath Vorsitzende Adelheid Heiden und ihre Mitstreiter mischen doch wieder in der Politik mit. Unterstützung und Rat gibt es von einer Mettmanner Bürgerinitiative.
„Im Grunde ist Politik nicht so unser Ding, aber jetzt schon.“ Adelheid Heiden, kürzlich im Amt als Vorsitzende des Bürgervereins Wülfrath bestätigt (die WZ berichtete), hatte die Ausrichtung des 230 Mitglieder starken BV in den vergangenen Jahren auf die Themenbereiche Kultur, Soziales, Heimatpflege, Senioren, Kinder und Menschen mit Handicap ausgerichtet. „Politische Aktivitäten hatten wir eigentlich nicht vor, aber Straßenausbaubeiträge sind ungerecht und können jeden treffen, nicht nur Hausbesitzer, sondern auch Mieter, auf die diese Beiträge umgelegt werden“, begründet sie ihre aktive Ablehnung. Unterstützung hat sie sich aus der benachbarten Kreisstadt geholt. Die Bürgerinitiative Mettmann gegen Straßenausbaubeiträge hat erfolgreich Pläne zunächst auf Eis gelegt, den dortigen Düsselring aufwändig zu sanieren und die Anwohner zur Kasse zu bitten. Zwei Vertreter berichten von ihrem Engagement.
Ein Auslöser für Adelheid Heiden, nun die Initiative zu ergreifen, sei ein Gespräch mit dem FDP-Ortsverbandsvorsitzenden, Jürgen Merrath, gewesen. Der habe ihr gesagt, dass Widerstand gegen die Pläne der schwarz-gelben Landesregierung zwecklos seien, weil sich sowohl CDU als auch FDP klar für die Beibehaltung der Straßenausbaubeiträge ausgesprochen haben. „Jetzt erst recht“, so die Reaktion von Adelheid Heiden. Die Politik mache ohnehin was sie will. Als Beispiele für Wülfrath nennt sie die Schließung der Stadthalle und des Krankenhauses. Beides gegen den erklärten Willen des Bürgervereins Wülfrath.
Möglichst viele Einzelhändler sollen Unterschriften sammeln
Die Vorsitzende nahm Kontakt zur Mettmanner Bürgerinitiative auf. Beim jüngsten Stammtisch im Eiscafé Paciello berichten Otto Grochtdreis und Joachim Neumann, zusammen mit Ernst Ksoll und Stefan Dömelt die Gründerväter der im Juni 2017 ins Leben gerufenen Bürgerinitiative Mettmann gegen Straßenausbaubeiträge, über ihr Vorgehen. „Nachdem wir durch Zufall erfahren haben, dass die Sanierung des Düsselrings im Mettmanner Planungsausschuss durchgewunken werden sollte, haben wir Präsenz gezeigt“, erinnert sich Joachim Neumann. Das Quartett hatte 120 Anwohner gewinnen können, die ihre Ablehnung demonstrierten. „Das Thema wurde sofort von der Tagesordnung gestrichen“, ergänzt Otto Grochtdreis. Nun wolle der Mettmanner Stadtrat auf eine Entscheidung der Landesregierung warten. „Der Bund der Steuerzahler hat bisher 375 000 Unterschriften gegen die Erhebung von Straßenausbaubeiträgen gesammelt, das sind auch alles Wählerstimmen“, weiß Joachim Neumann um die Macht dieser landesweiten Initiative.