Wülfrath : Bürgermeister-Kandidaten erfreuen BI Düssel-West
Wülfrath. (HBA) Aufatmen bei der Bürgerinitiative (BI) Düssel-West: „Mit Erleichterung und Respekt“ nimmt die BI zur Kenntnis, dass alle vier Bewerber um das Amt des Bürgermeisters in Wülfrath eine Bebauung ökologisch wertvoller Außenflächen wie jener westlich der Düsseler Straße und nördlich des Hahnenfurther Weges bis hinauf zur Görtzheide ablehnen und grundsätzlich oder zumindest für viele weitere Jahre ausschließen.
Für die BI war dies immer einer der Wahlprüfsteine.
Die Initiative hatte Andreas Seidler (CDU), Rainer Ritsche (parteilos, unterstützt von SPD und WG), Stephan Mrstik (Grüne) und Benjamin Hann (parteilos) zu Einzelgesprächen eingeladen und die autorisierten Antworten dokumentiert. „Wir danken den vier Politikern sehr für die durchgehend konstruktiven und angenehmen Gespräche, die sich im Stil wohltuend von den Äußerungen einzelner Ratsmitglieder in der Vergangenheit abgehoben haben“, bilanziert BI-Sprecher Reinhardt Weniger. „Wir und Hunderte Unterstützer unserer Initiative fühlen uns bestätigt in der Zielsetzung, die Mega-Bebauung einer wertvollen Ackerfläche mit fatalen ökologischen wie ökonomischen Folgen für Düssel und Wülfrath insgesamt dauerhaft zu verhindern.“
Alle Bürgermeister-Kandidaten würden sich zum Grundsatz „Innen- vor Außenentwicklung“ bekennen. Die BI habe in der Vergangenheit wiederholt darauf hingewiesen, dass Wülfrath Baureserven für fast 800 Wohneinheiten besitze, ohne dass neue Baugebiete ausgewiesen werden müssten. Nach der erfolgten Änderung des Regionalplanes Düsseldorf sei es jetzt Sache der Stadt Wülfrath zu entscheiden, ob neue Flächen versiegelt werden sollen oder nicht.
Andreas Seidler wies auf den geltenden Ratsbeschluss zur „Innen- vor der Außenentwicklung“ hin. Der bedeute „gesundes Wachsen in bauleitplanerisch bestehenden Ressourcen“. Bei Düssel-West würde es sich um eine „komplett neue Siedlung in Düssel“ handeln, die mit dem ursprünglichen Dorf „kaum noch etwas zu tun“ habe. Daher werde es mit ihm als Bürgermeister „in den kommenden zehn Jahren keine Bebauung auf der Fläche Düssel-West geben“. Es handele sich um Wohnbauland „für in etwa 15 bis 25 Jahren“.
Rainer Ritsche, der derzeitige Kämmerer und Erste Beigeordnete der Stadt, gab zu Protokoll: „Großflächige Entwicklungen halte ich nur um den Wülfrather Stadtkern herum für zielführend beziehungsweise wünschenswert.“ Auch Ritsche fühle sich dem Prinzip Innen- vor Außenentwicklung „selbstverständlich verpflichtet“. Wichtig sei ihm, die Einwohnerzahl Wülfraths oberhalb von 22 000 Menschen zu stabilisieren. Ein maßvolles Wachstum wie etwa mit der Bebauung des Sportplatzes Düssel, von der BI immer wieder als Alternative angemahnt, sei als Entwicklung „in begrenztem Umfang möglich“.